Überlebende widersprechen der Darstellung der Guardia Civil


Neue Gerüchte über das Flüchtlingsdrama vor Lanzarote

Der umstrittene Vorfall vor Lanzarote, bei dem vor gut einem Monat ein Patrouillenboot der Guardia Civil eine Patera mit 25 Flüchtlingen an Bord rammte und acht Menschen starben bzw. verschwanden (das Wochenblatt berichtete), sorgt weiterhin für Schlagzeilen.

Wie Radio Cadena SER berichtete, versichern mehrere Überlebende des Unglücks, dass das Schiff der Guardia Civil weiter auf sie zuhielt, obwohl sie, wie befohlen, ihre Patera gestoppt hatten.

In ihrer Version der Ereignisse bestätigen die Immigranten, dass die Hafenbehörde von der Guardia Civil erst Stunden später von dem Zusammenstoß und der eingeschränkten Manövrierfähigkeit der „Cabaleiro“ unterrichtet wurde. Die Flüchtlinge berichteten weiter, dass die Beamten selbst ihnen gegenüber zugegeben hätten, das Schlauchboot, welches die Patrouillenboote für Rettungsmanöver an Bord haben, sei nicht einsatzfähig gewesen. Sie meinten, niemand hätte sterben müssen, wenn es funktionsfähig gewesen wäre.

Sie widersprechen auch der Darstellung des Polizeikorps, dass Gefahr im Verzug und ein Rettungsmanöver notwendig gewesen sei. Im Gegenteil sei die See spiegelglatt gewesen  und es habe nur noch eine Meile gefehlt, um sicher an der Küste landen zu können. Man habe sie mit einen Scheinwerfer angestrahlt, aber die Geschwindigkeit nicht verringert, bis es zu dem tragischen Zusammenprall kam.

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