Umweltministerium entscheidet zugunsten Repsol


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Läuft alles nach Plan, könnte der Erdölkonzern noch vor Jahresende mit den Sondierungen 60 km vor Lanzarote beginnen

Das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt hat am 29. Mai praktisch den Weg für die von Repsol vor den kanarischen Küsten geplanten Probebohrungen geebnet. Mit Erlass eines positiv ausfallenden Umweltgutachtens wurde das größte Hindernis für das Projekt aus dem Weg geräumt. Läuft alles nach Plan, könnte noch vor Jahresende mit den Sondierungen nur 60 km vor der Küste von Lanzarote begonnen werden.

In dem Gutachten ist vorgesehen, dass ein Bohrschiff in den Seegebieten Canarias 1 bis 9 Gesteins- und Flüssigproben nehmen darf, um eventuelle Erdölvorkommen aufzuspüren. vorausgesetzt, es werden bestimmte „präventive und korrigierende“ Maßnahmen zur Vermeidung von Risiken und sofortigem Eingriff im Notfall durchgeführt. Dazu gehört die Ausarbeitung einer konkreten Risikoanalyse und die ständige Kontrolle einer möglichen Verschmutzung durch Licht, Lärm, feste oder flüssige Stoffe.

Solange Repsol die vorgegebenen Maßnahmen streng einhalte, würde es zu keinen „bedeutenden negativen Auswirkungen“ kommen, erklärte das Ministerium in einer offiziellen Mitteilung. Ein Expertenteam verschiedener Fachgebiete habe nach „strengen“ Kriterien das Umweltgutachten erstellt, heißt es weiter.

Um dem Vorhaben die größtmögliche „Transparenz“ zu geben, wurde Repsol verpflichtet, auf der eigenen Website einen Bereich einzurichten, auf dem sich jedermann in Echtzeit über den Fortschritt der Sondierungen informieren kann.

Eine Förderung des möglicherweise vorhandenen Öls wurde Repsol in dem Gutachten strengstens verboten; hierfür sei die Beantragung eines neuen Umweltgutachtens erforderlich, so das Ministerium.

Nach diesem für Repsol positiv ausfallenden Umweltgutachten muss der Erdölkonzern jetzt nur noch zwei kleinere Hindernisse bewältigen, um mit den Probebohrungen beginnen zu können. Zum einen handelt es sich dabei um die endgültige Genehmigung des Ministeriums für Industrie, Energie und Tourismus, die aufgrund der positiven Haltung von Minister José Manuel Soria kein Problem darstellen dürfte. Zum anderen wird der Oberste Gerichtshof am 10. Juni über die sieben von kanarischen Institutionen und Protestbewegungen eingelegten Rechtsmittel gegen die Probebohrungen entscheiden, die angesichts der bisherigen Haltung des Gerichts ebenfalls zugunsten Repsols ausfallen dürften.

Neben den durchweg negativen Reaktionen seitens der kanarischen Politiker haben die Umweltschutzorganisationen Amigos de la Tierra, Ecologistas en Acción, Greenpeace, SEO/BirdLife und WWF in einer gemeinsamen Mitteilung gegen das Umweltgutachten protestiert. Sie konstatieren ein Festhalten am schädlichen und überholten Energiemodell der fossilen Kraftstoffe und fürchten die Auswirkungen der Sondierungen auf die Meeresfauna sowie die Folgen von Ölaustritten für die Umwelt und den Tourismus. Auch äußerten sie ihre Verwunderung über den Erlass des Umweltgutachtens so kurz nach den Europawahlen und vor der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes. [bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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