Umzug des Taoro-Kasinos führte zu massivem Arbeitsplatzverlust


Betriebsrat kritisiert Fehlentscheidungen der Inselregierung

Der Betriebsrat des Kasinos Taoro und die Gewerkschaft Intersindical Canarias begründen die anhaltende Unternehmenskrise mit dem „grandiosen Strategiefehler“ seitens der Inselregierung, die den Spielbetrieb vom Taoro-Gebäude in den Lago Martiánez verlegt hatte.

Nach Angaben der Arbeitnehmervertreter sorgten der Umzug nebst „höchst risikoreichen Investitionen“ zum Verlust von insgesamt 63 der 109 Arbeitsplätze – 58% der Belegschaft musste gehen. 

Für Gewerkschaftsvertreter Ignacio Rodríguez haben „falsche politische Entscheidungen“ zur schlechten Unternehmenslage geführt. Der erste Fehler sei 2003 entstanden, als der Verwaltungsrat des Kasinos Taoro den Umzug auf die Insel im Meeresschwimmbad Lago Martiánez und die Kostenübernahme der Gebäuderenovierung, veranschlagt mit 16,7 Millionen Euro, beschloss. Der zweite Fehler sei die Investition von fast drei Millionen Euro in den Kauf und die Ausstattung der Zentralbüros von „Casinos de Tenerife“ in Los Majuelos gewesen, schließlich habe es bereits entsprechende Räume im Taoro-Gebäude gegeben. Darüber hinaus habe man mitten in der Wirtschaftskrise ein Darlehen des Kasinos Taoro an die Stadt Puerto de la Cruz beschlossen; 4,7 Millionen Euro seien für die Renovierung des Lago an die Gemeinde geflossen, die bislang nur 2,4 Millionen Euro zurückgezahlt habe. Als vierten Fehler führte Rodríguez an, dass ein Rechtsstreit mit dem Finanzamt wegen ausstehender Gesellschaftssteuer eingegangen wurde, der mit der Nachzahlung von 5,5 Millionen Euro endete.

Juan José Oramas, Präsident des Betriebsrates, wiederum kritisierte, dass fast 20 Millionen Euro in die Renovierung des Lago und die Schaffung neuer Büroräume gesteckt worden seien, wenn doch das Geld viel sinnvoller in die Renovierung des ehemaligen Taoro-Hotels hätte investiert werden können.

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