Feuchtgebiet Doñana soll nicht weiter austrocknen
Huelva – Der Nationalpark Doñana im Süden Spaniens, eines der bedeutendsten Feuchtgebiete Europas, wurde im Jahr 1994 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der Klimawandel und das Handeln der Menschen haben jedoch dazu geführt, dass dieses Feuchtgebiet fast ausgetrocknet ist. Zu den 54.251 Hektar von Doñana gehören Feuchtgebiete mit vielfältigen Ökosystemen, die eine einzigartige Fauna beherbergen und deren Überleben durch die Zunahme der intensiven Landwirtschaft und der überhöhten Wassernutzung des Massentourismus bedroht ist.
Die konservative PP und die liberalen Ciudadanos, die zusammen in Andalusien regieren, und die ultrarechte Vox beabsichtigen dennoch, 1.460 Hektar in der Nähe des Feuchtgebiets durch eine parlamentarische Initiative zu legalisieren und damit den illegalen Gewächshäusern Zugang zum Wasser zu gewähren.
Die UNESCO hatte schon vor zwei Jahren die Regierung aufgefordert, die illegalen Gewächshäuser und Brunnen, die das Doñana-Grundwasser erschöpfen, zu beseitigen. Nun fordert die internationale Organisation die Regierung auf, sie über den möglichen Schaden zu informieren, welche die geplante Legalisierung im Reservat verursachen könnte. Die Regierung hat bis zum 1. Dezember dieses Jahres Zeit, der UNESCO einen Bericht über den Erhaltungszustand von Doñana zu übermitteln. Das Ziel der UNESCO ist, eine Verschlechterung des Zustands des Feuchtgebiets zu verhindern, damit es nicht in die Liste der gefährdeten Naturschutzgebiete aufgenommen wird.
WWF „verteidigt“ Doñana
Die Umweltorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) hat die UNESCO über die Pläne der andalusischen rechten Parteien informiert. Teresa Gil, Leiterin des Wasserprogramms des WWF, erinnert die spanische Regierung an die Forderung der Experten, die Doñana im Februar 2020 besucht hatten. Die Umweltexperten verlangten seinerzeit von Spanien, das Personal zur Überwachung des Gebiets aufzustocken, Technologien zur Kontrolle von illegalen Brunnen und irregulären Gewächshäusern bereitzustellen, und zwar zusätzlich zur Weiterentwicklung des Plans zum Schutz des Grundwasserleiters. Das spanische Umweltministerium hatte daraufhin das Personal zur Überwachung der illegalen Gewächshäuser von zwei auf sechs Flusswächter aufgestockt. Bei der Weiterentwicklung des Plans zum Schutz des Grundwassers gibt es jedoch keine Fortschritte: Nur 17% des Plans wurden umgesetzt, 83% der Maßnahmen sind unvollständig und 40% der Maßnahmen wurden im vergangenen Jahr noch nicht einmal begonnen, so eine Analyse des WWF.
Der WWF hat auf https://actua.wwf.es/es/salva-donana eine Unterschriftenaktion zur Rettung von Doñana gestartet.
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