Unternehmerpräsident fordert 5.000 Entlassungen


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José Carlos Francisco, Präsident des Unternehmerverbandes CEOE-Tenerife, äußerte sich Ende Oktober im Interview mit der Nachrichtenagentur EFE zu der enormen Kürzung der staatlichen Zuschüsse zum regionalen Haushalt.

Francisco riet der Regionalregierung zu einer drastischen Reduzierung der Personalkosten, sprich zur Entlassung von rund 5.000 öffentlichen Angestellten.

„Die Welt hat sich verändert, und der kanarischen Verwaltung wird nichts anderes übrig bleiben, als sich diesen Veränderungen anzupassen,“ erklärte Francisco. Nach den Worten des Unternehmervertreters gäbe es zuhauf Verwaltungsorgane, die heute überflüssig seien. Die Regionalregierung sollte die unnötigen Stellen abschaffen und die Angestellten entlassen. Francisco schätzt, rund 5.000 Stellen könnten gestrichen und 400 Millionen Euro eingespart werden. So wären schon zwei Drittel der vom Staat gestrichenen 600 Millionen Euro ausgeglichen.

Er gestand der Regionalregierung zu, dass diese bereits die Reduzierung der Personalkosten in Angriff genommen und Gehaltskürzungen, Entlassungen in öffentlichen Unternehmen oder die Anhebung der Arbeitszeit im Gesundheitssektor durchgesetzt habe. Doch in anderen Bereichen, wie dem Bildungswesen, seien die staatlichen Sparmaßnahmen bisher nicht umgesetzt worden, kritisierte der Unternehmerpräsident.

Dieser erinnerte die kanarische Exekutive daran, dass alle Privatunternehmen Kürzungen hätten vornehmen und sogar verschiedene Gewerkschaften Arbeitsregulierungsverfahren hätten durchführen müssen. In der regionalen Verwaltung sei eine Umstrukturierung dringend erforderlich. Dann könnte auch wieder Geld in wirtschaftsfördernde Maßnahmen investiert werden.

„Pyromane“

Die Äußerungen des Unternehmerpräsidenten wurden von Gustavo Santana, Generalsekretär der Gewerkschaft UGT-Canarias, hart kritisiert. Der Unternehmervertreter verhalte sich wie ein „Pyromane“, wenn er am Tag der Bekanntgabe der verheerenden Arbeitslosenzahlen auch noch einen Stellenabbau im öffentlichen Sektor vorschlage. Tausendfache Entlassungen würden den Konsum weiter bremsen, mit der Folge, dass noch mehr KMU (kleine und mittlere Unternehmen) schließen müssten und wieder mehr Menschen ihre Stelle verlieren würden.

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