Verbot offener Olivenöl-Kännchen wird heftig kritisiert


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Spanien schafft nachfüllbare Speiseöl-Spender ab, EU lässt sie wieder zu

Der Ministerrat hat einen Erlass verabschiedet, der besagt, dass in der Gastronomie keine wieder befüllbaren Olivenöl-Karaffen mehr verwendet werden dürfen.

Madrid – Das Öl, welches künftig in den Gaststätten auf den Tischen steht, muss in etikettierten Behältern angeboten werden, deren Versiegelung beim ersten Öffnen reißt und die nicht wieder aufgefüllt werden können.

Emilio Gallego, Generalsekretär des Hotel- und Gaststättenverbandes FEHR, hat die neue Vorschrift scharf kritisiert. Der Erlass sei unnötig und führe zu grenzenloser Verschwendung. Eine Einzelportion Öl sei zu groß für einen Salat und der Rest müsse dann aufgrund der neuen Vorschrift weggeworfen werden. Außerdem würde diese Praxis zu höheren Kosten und mehr Abfall führen.

Der Erlass tritt zum ersten Januar 2014 in Kraft, gibt den Gastwirten jedoch noch bis einschließlich Februar Zeit, ihre Olivenölvorräte in gewohnter Weise aufzubrauchen.

Die Maßnahme ist Teil des europäischen „Aktionsplans für Olivenöl“, der das Ziel hatte, die Qualität des Olivenöls zu stärken und die Verbraucher vor billigem Öl in den offenen Flaschen teurer Marken zu schützen, aber auch der Olivenölbranche bessere Einnahmen zu ermöglichen.

Indessen ist man auf europäischer Ebene – nur eine Woche nach Verabschiedung des spanischen Erlasses – ob des sehr negativen Echos in der Presse und seitens der spanischen Gastronomie-Branche, schon wieder zurückgerudert und hat den Plan aufgegeben, offene Olivenöl-Kännchen zu verbieten.

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