Versehentlicher Kanonenschuss im Hafen von Dschibuti


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Diplomatische Schritte eingeleitet

Die Spanische Marine hat eine Untersuchung eingeleitet um die Gründe für einen Zwischenfall aufzuklären der sich im Hafen von Dschibuti ereignete. Bei einer Kanone der Fregatte Cristóbal Colón war versehentlich ein Schuss losgegangen und hatte Angst und Schrecken bei der Bevölkerung ausgelöst.

Dschibuti/Madrid – Der spanische Botschafter in der Republik am Horn von Afrika hatte umgehend beim Außenminister von Dschibuti seine Entschuldigung vorgebracht. Im örtlichen Fernsehsender versicherte er, die Spanische Marine habe bereits Maßnahmen getroffen, damit sich ein derartiger Fall nicht wiederholen könne.

Der Zwischenfall ereignete sich, als die Fregatte im Hafen der ehemaligen französischen Kolonie festgemacht hatte, der strategisch günstig südlich am Roten Meer liegt. Während eines üblichen Testlaufs der Systeme des Schiffs, wurde ein Geschoss mit einem Kaliber von 127 Millimeter von der Kanone abgefeuert, die eine Reichweite von 20 Kilometern hat.

Obwohl das Kanonenrohr nach oben und auf das Meer gerichtet war, überflog das Projektil eine Wohnzone der Stadt, vorbei an einem Hotel und an einer Moschee und fiel schließlich ins Wasser, ohne Schäden anzurichten. Ein Marinesprecher hat zwar versichert, dass es sich um ein nicht aktives Projektil gehandelt habe, während aus anderer Quelle verlautete, es habe Sprengstoff enthalten. Auf jeden Fall verursachte die Detonation nicht nur unter der Bevölkerung, sondern auch bei den Marinesoldaten einen gewaltigen Schrecken, was die spanische Diplomatie veranlasste, sich offiziell zu entschuldigen. Der Zwischenfall verzögerte das Auslaufen der Cristóbal Colón, die an der Mission „Ocean Shield“ mit weiteren Schiffen der NATO beteiligt ist. Sie wurden in den Indischen Ozean beordert, um den Schiffsverkehr vor Piratenüberfällen zu schützen.

Am 26. Februar war es im Hafen von El Ferrol zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen, bei dem sechs Matrosen der Juan de Borbón verletzt wurden. Damals hatte sich versehentlich ein Schuss des Raketenabwehr-Systems gelöst.

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