Vulkane neu erschließen


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Cabildo und Regionalregierung wollen das touristische Potenzial dieser Naturwunder nutzen

Die Inselregierung von Teneriffa sieht im Vulkantourismus den oder zumindest einen Schlüssel zur Steigerung der Urlauberzahlen. Das Potenzial der Insellandschaft bzw. des vulkanischen Ursprungs der Insel ausschöpfen, so scheint die Devise zu lauten.

Eine im Auftrag des Cabildos durchgeführte Studie hat aufgezeigt, dass 200.000 der etwa drei Millionen Touristen, die jährlich den Teide-Nationalpark besuchen, an den Eigenschaften des Vulkans und Detailinformationen interessiert sind. Dies hat das Tourismusamt der Insel veranlasst, Fachleute mit einer weiteren Untersuchung zu beauftragen. Drei Experten sollen nun feststellen, welche Inselvulkane für den sogenannten Vulkantourismus besonders geeignet sind. Nach dem Vorbild Hawaiis oder Siziliens sollen die Vulkane als Attraktion präsentiert werden. Bis zu fünf Vulkantouren in verschiedenen Gebieten der Insel sollen angeboten werden. Welche Vulkanlandschaften besonders für die touristische Erschließung geeignet sind, muss noch geklärt werden. Nur zwei beliebte Ausflugs- und Wanderziele sind bereits sicher im Angebot: Teide und Chinyero (Foto oben). Die Eruption des Chinyero in der Gemeinde Santiago del Teide war der letzte Vulkanausbruch auf der Insel. Der Vulkan begann am 18. November 1909 Feuer zu spucken und kam erst zehn Tage später wieder zur Ruhe.

Der Leiter des Tourismus­amtes von Teneriffa, Alberto Bernabé sagte zu dieser Initiative: „Wir haben diese Art von Ressourcen bislang noch nicht touristisch genutzt, ebenso wenig wie die Himmelsbeobachtung für die die Insel hervorragende Bedingungen bietet.“

Die Besucher, die sich für den Vulkantourismus interessieren, sollen künftig unter fünf Touren wählen können. Das Informationsmaterial soll in vier Sprachen (Englisch, Deutsch, Spanisch und Französisch) angeboten werden. Vorgesehen ist auch die Zusammenstellung von spezifischen Wanderführern, in denen die Vulkanrouten und alle Sehenswürdigkeiten – Flora, Fauna, geologische Aspekte – beschrieben werden.

„Volcanic Experience“

Auch bei der kanarischen Regierung hat man diese Lücke im Tourismusangebot längst entdeckt und arbeitet parallel an einem Projekt, das sich ebenfalls auf die Vulkane und die Sternbeobachtung konzentriert. Miteinbezogen in die Entwicklung der neuen Strategie „Islas Canarias Volcanic Experience“ sind auch Wissenschaftler des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC).

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