Wachstum nicht vor 2015


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Wirtschaftsexperte sagt schleppende Erholung voraus

Das Institut für Steuerliche Studien (IEF) vermutet, dass die schwere Finanzkrise erst in zehn Jahren überwunden sein wird. Demnach soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) frühestens 2017 wieder den Stand von 2008 erreichen.

Madrid – José Antonio Martínez Álvarez, Präsident des IEF und enger Vertrauter von Finanzminister Cristóbal Montoro, veröffentlichte vor Kurzem eine Studie mit dem Titel „Die spanische Wirtschaft, ihre Entwicklung und mögliche Szenarien für ihre Erholung“, in der Álvarez diverse Prognosen bis 2019 aufstellt. Erst zu diesem Zeitpunkt soll das Wirtschaftswachstum auf 3% des BIP angestiegen sein. Laut Álvarez wird die Arbeitslosigkeit noch lange Zeit zu den größten Problemen des Landes gehören und 2019 immer noch über 15% der arbeitsfähigen Bevölkerung betreffen.

Der Wirtschafts-, Finanz- und Steuerexperte geht davon aus, dass erstmals im ersten Quartal 2015 ein Wirtschaftswachstum von rund 1% des BIP und eine Abnahme der Arbeitslosenquote verzeichnet werden könnten, während die Regierung die ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung schon für 2014 angekündigt hatte.

Um dem Wachstum des BIP auf die Sprünge zu helfen, schlug er der Europäischen Kommission die Ausarbeitung eines Wirtschafts-Wiederaufbauprogramms nach dem Vorbild des Marshallplanes vor. Doch für besonders notwendig hält der IEF-Präsident eine strenge Kontrolle der Neuverschuldung, eine strikte Fortführung der staatlichen Haushaltssanierung, eine Aufnahme diverser Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität des Finanzsektors und der Kreditvergabe sowie die Förderung der sogenannten Wirtschaftsmotoren – Export und Tourismus. Nach den Angaben des Experten würde der dritte Wirtschaftsmotor, die Binnennachfrage, zumindest nicht vor 2015 in Bewegung kommen.

Um die derzeit minimale Binnennachfrage – bestehend aus Konsumgüternachfrage, Investitionsgüternachfrage und Staatsnachfrage – anzukurbeln, plädiert Martínez Álvarez für eine endgültige Haushaltskonsolidierung, die Schaffung von Arbeitsplätzen,  eine Anpassung der Steuerlast zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Suche nach Investoren. Auf diese Weise könnte 2016 ein Wirtschaftswachstum von 2% des BIP erreicht werden.

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