Was verdient ein spanischer Bürgermeister?


Höhere Gehälter als das vom Ministerpräsidenten

Am 22. Mai fanden in ganz Spanien die Kommunalwahlen statt. Ein guter Anlass um nachzufragen, was ein spanischer Bürgermeister eigentlich an Gehalt bezieht.

Madrid – Die Daten der Vereinigung spanischer Gemeinden und Provinzen (FEMP) überraschen: während mehr als die Hälfte der Bürgermeister nichts in ihrem Amt verdienen, kassieren andere mehr als der spanische Regierungschef.

0 – 120.000 Euro

Laut FEMP gibt es in Spanien 8.116 Gemeinden und Rathäuser, davon 4.883 mit weniger als tausend Einwohnern. Gerade diese kleinen Gemeinden verfügen nur über kleine Kassen, sodass 60% aller spanischen Bürgermeister komplett auf ein Gehalt verzichten und manchmal sogar auf den Ausgleich der ihnen entstandenen Verwaltungskosten.

Auf der anderen Seite stehen die Bürgermeister, die teils mehr erhalten als der spanische Präsident. So verdienen die Stadtvorsteher von Madrid und Barcelona um die 120.000 Euro brutto im Jahr, während die Arbeit des Präsidenten mit 92.000 Euro vergütet wird. Auf Anraten der FEMP wurden die Gehälter zwar gekürzt, trotzdem beziehen z.B. die Bürgermeister von Provinzhauptstädten immer noch zwischen 78.500 Euro (Córdoba) und den genannten 120.000 Euro.

Ratschläge

Die FEMP hat einen „Kodex der guten Lokalregierung“ mit Anregungen und Ratschlägen aufgestellt. Zum einen plädiert die Vereinigung für die Einführung eines Fonds vonseiten der autonomen Regionen, um die Gehälter von Bürgermeistern in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern zu sichern. Zum anderen wird die Veröffentlichung der Bürgermeisterbezüge befürwortet, jedoch findet man nur auf wenigen Gemeindewebseiten diesbezügliche Informationen. Jedenfalls sollten die Gehälter laut der FEMP der Einwohneranzahl, dem Haushalt und der wirtschaftlichen Situation der Gemeinde angepasst werden.

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