Wassermangel bei Blumenzüchtern


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Cabildo plant den Bau einer Entsalzungsanlage

Wasser ist ein kostbares Gut auf den Kanaren. Kostbar und immer knapper – eine Tendenz, die vor allem die Landwirte spüren. Das Wasser kommt nicht mehr bis zu den Treibhäusern und Freiluftkulturen in Valle Guerra, Tejina, Punta del Hidalgo und Gebieten von Tegueste und Tacoronte, wo sich die bedeutendsten Blumen- und Zierpflanzen-Plantagen der Kanarischen Inseln befinden.

Asocan, der Verband der Exporteure von Blumen und lebenden Pflanzen der Kanaren hat jetzt Alarm geschlagen. Die Plantagenbesitzer müssen sich mit dem Wasser behelfen, das sie in ihren Depots sammeln oder aus Brunnen hoch pumpen und das von sehr schlechter Qualität ist. Die Wasserspeicher von Valle de Molina und El Boquerón sind leer und aus Santa Cruz ist kein Nachschub zu erwarten, da ein Modul der Entsalzungsanlage der Wassergesellschaft Emmasa defekt ist und auf Ersatzteile gewartet wird, die erst in einigen Wochen ankommen werden. Die Anlage kann 20.000 Kubikmeter täglich liefern und erspart es den Blumenzüchtern, auf Trinkwasser aus den Galerien zu­rückzugreifen. Zurzeit kann ihnen die Emmasa nur 10% ihres Bedarfs liefern.

Einige Züchter haben sich entschlossen, nur noch die interessantesten Kulturen zu bewässern und die übrigen trocknen zu lassen. Bestimmte Freiluftpflanzungen wie beispielsweise Strelizien könnten seit längerer Zeit nicht bewässert werden und drohen jetzt zu vertrocknen. Das bedeutet nicht nur einen herben wirtschaftlichen Ausfall, sondern auch den Verlust von Arbeitsplätzen.

Die Plantagen im Inselnorden sind in diesem Jahr vom Schicksal stark gebeutelt. Erst mussten sie durch den Streik der Transportunternehmen Verluste einstecken und dann wird ihnen das Wasser abgedreht. Ganz abgesehen von der verminderten Kaufkraft ihrer Kunden, die auch beim Kauf von Blumen und Pflanzen sparen.

Jetzt hat das Cabildo von Teneriffa schnelle und unbürokratische Hilfe zugesagt. Präsident Ricardo Melchior plant die Anschaffung von mobilen Entsalzungsanlagen bis eine endgültige Lösung mit dem Bau einer großen stationären Anlage gefunden ist. Außerdem hat Melchior die Wassergesellschaft Emmasa aufgefordert, für die umgehende Reparatur der desaladora von Santa Cruz zu sorgen.

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