Der Katamaran ist mit 540 Quadratmetern Solar-Modulen bestückt
Das weltweit größte Solarboot, die MS Tûranor PlanetSolar, war kürzlich im Hafen von Las Palmas zu bewundern. Die Stippvisite erfolgte auf der Weltreise, die das Boot im September begonnen hat, um die Botschaft von den effizienten Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien sinnbildlich „um die Welt zu tragen“.
Die Leistungsfähigkeit des allein mit der Kraft der Sonne betriebenen Bootes soll auf einem Langzeiteinsatz bei dieser Weltumrundung erprobt werden.
Das Schiff ist mit seiner riesigen Solar-Modul-Fläche nicht nur beeindruckend anzusehen, sondern kann als erstes Fahrzeug der solaren Schifffahrt auch ohne direkte Sonneneinstrahlung mehrere Tage lang navigieren. Den Namen Tûranor haben sich die Entwickler aus dem Roman „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien ausgeliehen und er bedeutet „Die Kraft der Sonne“.
In Las Palmas berichtete Kapitän Patrick Marchesseau der Nachrichtenagentur EFE, dass die Reise seit dem Start in Monaco problemlos verlaufen sei, und der Katamaran ohne Not dem stürmischen Wetter im Golf von Lyon standgehalten hat. „Wir hatten auf der Fahrt die Kapriolen verschiedener Strömungen zu bewältigen. Aber nachdem unsere Batterien gut geladen waren, hatten wir die nötige Antriebskraft verfügbar, um sicher unseren Weg zu finden. Wir sind sehr zufrieden mit dem Verhalten des Bootes auch unter schwierigen Bedingungen,“ so Patrick Marchesseau weiter nach der Ankunft in Las Palmas.
Am 22. Oktober verließ die Tûranor nach einem viertägigen Aufenthalt die kanarische Hafenstadt. Nach dem Zwischenstopp auf den Inseln setzte der Solarkatamaran seine Atlantiküberquerung mit Kurs auf Miami fort. Für die erste Solarboot-Expedition begann damit die bislang längste Etappe seit ihrem Start Ende September in Monaco.
Auf der vorgesehenen Route rund um den Globus sind Zwischenstopps in mehreren Städten eingeplant – vorbehaltlich der jeweiligen Wetterbedingungen und nautischen Gegebenheiten. In Miami, Cancun, San Francisco, Sydney, Singapur, Abu Dhabi und im Zielhafen Monaco soll das PlanetSolar-Projekt auf die Bedeutung von Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energien aufmerksam machen. In Miami wird das Boot Ende November bzw. Anfang Dezember erwartet.
Pionierleistung im Bereich der nachhaltigen Energietechnologien
Die MS Tûranor PlanetSolar, ein 31 Meter langer und 15 Meter breiter Katamaran, ist auf einer Fläche von knapp 540 Quadratmetern mit photovoltaischen Solarmodulen bestü̈ckt. Nachts und bei bedecktem Himmel werden die Motoren von Energiespeichern an Bord gespeist. Bis zu drei Tage wird der Antrieb voraussichtlich ohne neue Zufuhr von umgewandeltem Sonnenlicht funktionieren. Das 95 Tonnen schwere, hochtechnologische Boot wurde von dem renommierten neuseeländischen Yacht-Designer Craig Loomes und seiner Firma LOMOcean entworfen und im Auftrag von deutschen und Schweizer Unternehmen in der Knierim Werft in Kiel gebaut.
Die Hauptherausforderungen der PlanetSolar-Expedition um die Welt sind einerseits die Energieverwaltung, denn das Boot und alle Geräte an Bord werden einzig durch Solarenergie angetrieben, und andererseits die Effizienz: Die Kosten für die solare Mobilität müssen vernünftig und im Verhältnis zu anderen Energieträgern wirtschaftlich sein. Aus diesem Grunde werden für die Tûranor PlanetSolar nur Materialien und Technologien verwendet, welche bereits heute im Massenmarkt produziert werden.
Die Weltumrundung der Tûranor kann im Internet über www.planetsolar.org live mitverfolgt werden.
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