Weniger Zucker, Fett und Salz


Bei industriell hergestelltem Backwerk soll der Zuckergehalt um 5% gesenkt werden. Foto: PIXABAY

Die Lebensmittelindustrie verpflichtet sich, die Anteile schrittweise reduzieren

Madrid – Fast 400 Unternehmen der Lebensmittelindustrie haben mit dem Gesundheitsministerium ein Abkommen unterzeichnet und sich verpflichtet, den Gehalt von Zucker, Salz und gesättigten Fettsäuren in ihren Produkten zu senken.

Bereits im November 2017 hatte die damalige Gesundheitsministerin Dolors Montserrat mit der Lebensmittelindustrie die Senkung des Zuckergehalts bei industriell hergestellten Lebensmitteln vereinbart, nachdem ein Bericht der EU gezeigt hatte, dass es in Spanien mehr übergewichtige Personen gibt als im europäischen Durchschnitt (das Wochenblatt berichtete). Bis Ende Januar 2018 sollte ein konkreter Plan ausgearbeitet worden sein. Ein Jahr später war es dann so weit, der Plan steht,  und per Abkommen wurde die Selbstverpflichtung der Unternehmen offiziell.

Die 398 Unternehmen, zu denen auch Coca-Cola und El Corte Inglés gehören, produzieren insbesondere salzige Snacks, Erfrischungsgetränke, Backwerk, Frühstückscerealien für Kinder, Fertigsuppen, Fleischprodukte, Kekse, Eis, Fruchtnektar, eingetütetes Brot, Fertiggerichte, Milchprodukte und Soßen. Sie alle werden den Gehalt von Zucker, Salz und gesättigten Fettsäuren schrittweise senken, um den Verbraucher an den neuen Geschmack zu gewöhnen. In zwei Jahren soll der Anteil von Zucker um bis zu 18% (bei Soßen), der Anteil von Salz um bis zu 16% (bei Fleischprodukten wie Wurstwaren) und von gesättigten Fettsäuren um bis zu 10% (bei Snacks und Fertiggerichten) reduziert werden.

Hohes Gesundheitsrisiko

Ziel ist, die Gesundheit der Verbraucher zu verbessern und insbesondere das Übergewicht zu bekämpfen, denn in Spanien ist der Anteil der übergewichtigen Bevölkerung im Vergleich zu Rest-Europa überdurchschnittlich hoch. Von der erwachsenen Bevölkerung sind 54% übergewichtig und 17% fettleibig, bei den Minderjährigen liegt die Quote bei 40% mit Übergewicht und 18% mit Fettleibigkeit. Gesundheitsministerin María Luisa Carcedo erklärte: „Eine ungesunde Ernährung führt weltweit zu mehr Krankheiten und Todesfällen als der Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen.“

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