Wer verschmutzt, muss bezahlen


Ein Gesetz soll Unternehmen zur Verantwortung in Sachen Umweltverschmutzung zwingen

„Gesetz für die umweltliche Verantwortung“, so in etwa lautet die Übersetzung eines neuen Gesetzes, das die spanische Regierung jetzt vorgestellt hat.

Madrid- Getreu dem Prinzip „Wer verschmutzt, muss bezahlen“ sollen dadurch Unternehmen die Verantwortung für die von ihnen angerichteten Umweltschäden übernehmen. Konkret bedeutet es, dass die rund 5.000 in Spanien betroffenen industriellen Betriebe und die etwa eine Millionen Viehzuchtanstalten dazu verpflichtet werden sollen, eine so genannte „grüne Versicherung“ abzuschließen. Diese soll garantieren, dass die betroffenen Unternehmen im Notfall, sprich bei einem Unfall oder ähnlichem Vorkommnis, das Umweltschäden nach sich zieht, zahlen können.

Das würde beispielsweise bedeuten, dass sich der so genannte Aznalcóllar-Fall nicht mehr auf diese Art wiederholen kann. 1998 waren bei dem Bruch eines Auffangbeckens 5,5 Millionen Kubikmeter säurehaltiges Wasser und Giftschlamm in die gesamte Umgebung des Doñana-Nationalparks geflossen.

Konkursmeldung nicht mehr die Lösung

Das dafür verantwortliche schwedische Unternehmen Boliden meldete damals Konkurs an und war somit sozusagen aus dem Schneider. Der spanische Staat hat hingegen bis heute über 75 Millionen Euro für die Säuberungs- und Wiederherstellungsarbeiten bezahlen müssen.

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