Wieder Bootsflüchtlinge


„Patera“ auf La Palma eingetroffen

Während die Welt auf das Flüchtlingsdrama vor Italien blickt, traf nach längerer Pause auch auf den Kanarischen Inseln wieder ein Flüchtlingsboot ein. Am 30. Juli erreichten zwölf Westafrikaner in einem kleinen Boot Tazacorte auf La Palma. Die Männer, unter denen sich vermutlich auch ein Minderjähriger befand, waren den Behörden zufolge alle bei guter Gesundheit. Eine gefährliche Irrfahrt erlebten 29 Afrikaner, als sie versuchten, von der Küste des Kontinents mit einem kleinen Boot auf die Kanarischen Inseln zu gelangen.

Unterwegs  scheint der Treibstoff ausgegangen zu sein, und das Immigrantenschiff begann zu treiben.

Der erste Hinweis auf das Schicksal der Bootsflüchtlinge kam von an Land zurückgebliebenen Verwandten, die eine Hilfsorganisation darüber informierten, dass das Boot verloren gegangen sein könnte. Die spanische Seenotrettung leitete daraufhin eine weitgefächerte Suche ein. Schließlich gelang es den Insassen der „Patera“, mittels eines Handys über 1-1-2 Kontakt zur spanischen Seenotrettung herzustellen. Dabei ergab sich, dass sich 26 Erwachsene und drei Minderjährige an Bord befanden, nicht, wie zuerst gemeldet 37, und dass kein Treibstoff mehr an Bord war.

Die Flüchtlinge konnten unglücklicherweise keine Anhaltspunkte entdecken, die den Rettungskräften Rückschlüsse auf ihre Position erlaubt hätten. Nach kurzer Zeit brach der Kontakt wieder ab.

Sechs Tage lang wurde aus der Luft im Gebiet zwischen El Hierro und der afrikanischen Küste nach dem Boot gesucht, dann endlich kam die erlösende Nachricht, die Flüchtlinge seien von einem Patrouillenschiff der marokkanischen Marine 224 Seemeilen südlich von Maspalomas und 27 Seemeilen vor der Küste von Dahkla in der Westsahara entdeckt und sicher in den dortigen Hafen gebracht worden. Dort hätten Helfer des Roten Halbmondes sie versorgt.

Laut den Meldungen ist keiner der Flüchtlinge ernsthaft zu Schaden gekommen.

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