Zögerliche Rückkehr zum Betrieb

Eine Kundin in einem Friseursalon in Santa Cruz de Tenerife Foto: EFE

Eine Kundin in einem Friseursalon in Santa Cruz de Tenerife Foto: EFE

Nur 20% der Geschäfte und 3% der Restaurants wagen die Öffnung

Kanarische Inseln – Die mit der „Phase 0“ des Vierstufenplans der Regierung genehmigte Reaktivierung des Geschäftslebens ist auf den Kanarischen Inseln – mit Ausnahme von La Gomera, El Hierro und La Graciosa, die sich bereits in der „Phase 1“ befinden – sehr zögernd angelaufen. Die meisten Restaurants und viele kleine Geschäfte haben wegen der schlechten Umsatzaussichten darauf verzichtet, zu öffnen. Wie die Zeitung Canarias7 am 5. Mai berichtete, öffneten am 4. Mai, dem ersten Tag der „Phase 0“, nur 5% der Restaurants. Die Tatsache, dass sie vorerst nur nach Vorbestellung via Telefon oder E-Mail Gästen Essen zum Mitnehmen anbieten dürfen, hat viele Gastronomiebetriebe abgeschreckt. Sie halten eine Wiederöffnung noch nicht für rentabel, zumal sie befürchten, dass die schwierige finanzielle Situation in vielen Haushalten eine geringe Nachfrage zur Folge haben wird.

Zwei Männer trinken ein Bier in einer der wenigen Bars, die am 4. Mai auf El Hierro öffneten. Foto: EFE
Zwei Männer trinken ein Bier in einer der wenigen Bars, die am 4. Mai auf El Hierro öffneten. Foto: EFE

Auch im Einzelhandel vollzog sich die Öffnung am ersten Tag nur zaghaft. Nur etwa 20% der Geschäfte mit unter 400 Quadratmetern Verkaufsfläche kehrten zum Betrieb zurück. Anders sah es bei den Friseursalons aus, die zur offensichtlichen Freude der Kunden in recht großer Zahl wieder öffneten. Etwa die Hälfte der Friseure auf den Kanaren hätten ab dem ersten Tag die Erlaubnis, Kunden nach vorheriger Anmeldung und in begrenzter Zahl zu bedienen, genutzt, berichtet der Präsident des kanarischen Verbands der Selbsständigen (ATA), Juan Carlos Arricivita. Die Ungewissheit, ob die Kunden kommen werden und wie es mit dem Kurzarbeitergeld weiter geht, habe viele kleine Unternehmer veranlasst, die Türen noch geschlossen zu halten und erst einmal abzuwarten, erklärte Arricivita weiter. Es werde damit gerechnet, dass in der nächsten Phase (1), die ab dem 11. Mai beginnen kann, mehr Geschäfte und auch Restaurants öffnen. Auf den Terrassen von Bars und Restaurants dürfen dann 50% der Tische bzw. Plätze bedient werden.
In Gran Canarias Hauptstadt Las Palmas öffneten in den Haupteinkaufsstraßen Calle Triana und Avenida Mesa y López am 4. Mai nur wenige Geschäfte und fast keine Restaurants. Der Präsident des Unternehmerverbands Triana, Carlos Bethencourt, erklärte, dass von mehr als 80 Restaurants nur etwa 5% die Öffnung wagten. Er rechne allerdings damit, dass im Laufe der Woche einige weitere Restaurants öffnen. Einige Optiker, Eisenwarenhandlungen, Telefongeschäfte und Friseure seien bislang geöffnet, jedoch keine Bekleidungsgeschäfte.
In Santa Cruz de Tenerife sah es ähnlich aus. Auch hier blieben die meisten Läden geschlossen. Einige Geschäfte wie Papierwarenhandlungen und Elektronik-Shops öffneten. Auch entlang La Lagunas Shoppingmeilen blieben die meisten Geschäfte geschlossen.
Abwarten scheint das Gebot der Stunde zu sein, selbst auf El Hierro, wo seit dem 4. Mai „Phase 1“ gilt. Obwohl die Geschäfte von bis zu 400 Quadratmetern Kunden bedienen sowie Restaurants und Bars Tischservice im Außenbereich anbieten dürfen, zogen es die meisten vor, die Wiederöffnung aufzuschieben. Wie die Zeitung El Día berichtete, blieben am 4. Mai 75% der Geschäfte und Bars auf El Hierro weiter geschlossen.

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