Zwei spanische Bergsteiger im Himalaya tödlich verunglückt


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Österreichische Alpinistin entging nur knapp dem Tod

Zwei spanische Bergsteiger sind im Himalaya tödlich verunglückt. Santiago Sagaste und Ricardo Valencia wurden in ihrem Lager am Dhaulagiri (Nepal) von einer Lawine überrascht.

Zaragoza/Pamplona – Die erfahrenen Bergsteiger hatten in dem Lager auf 6.650 m Höhe in ihrem Zelt darauf gewartet, dass der starke Wind sich legt, um den Gipfel in Angriff zu nehmen (8.167 m). In der Nacht zuvor hatte es heftig geschneit und laut dem Bericht im Tagebuch der Expedition „dösten die beiden Alpinisten in ihrem Zelt“ als sich das Schneebrett löste.

Gemeinsam mit den Verunglückten waren auch die spanischen Kollegen Javier Serrano, José Ángel Sánchez und Luis Royo unterwegs, die dem Unglück entkamen. Ebenfalls mit von der Partie war die bekannte österreichische Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, die dem Lawinentod ebenfalls nur knapp entging. Sie konnte sich aus den Schneemassen befreien. „Ich habe zu meinem Messer am Sitzgurt gegriffen, das Zelt aufgeschlitzt, langsam Schnee hereingeholt, bis ich gesehen habe, dass ich durch ein kleines Loch ins Freie kann“, berichtete die Überlebende. Dieses Glück hatten die beiden Spanier nicht, die tief unter den Schneemassen begraben wurden.

Santiago Sagaste (geb. 1973 in Ejea de los Caballeros, Zaragoza) galt nach Carlos Pauner als bester Bergsteiger Aragóns. 2003 bezwang er seinen ersten Achttausender. 2006 wurde er vom Bergsteigerverband „Federación Aragonesa de Montaña“ zum Sportler des Jahres ernannt, nachdem er im Alleingang den Kang-Yaze (6.400 m) bestiegen hatte.

Ricardo Valencia (geb. 1959 in Salinas de Baigoirti, Pamplona) war hauptberuflich im Transportwesen tätig, nützte aber jede freie Minute für den Extremsport und war somit ebenfalls ein erfahrener Bergsteiger. Er hatte an vielen Expeditionen teilgenommen, darunter auf acht Achttausender.

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