Zwischenfall am „Affenfelsen“


Vier spanische Polizisten in Gibraltar verhaftet

Im unter britischer Souveränität stehenden Gibraltar an der Südspitze der iberischen Halbinsel hat sich ein erneuter Zwischenfall ereignet, der nur dank des schnellen Handelns seitens Madrid nicht in einen ernsthafteren diplomatischen Zwist ausuferte.

Am 7. Dezember wurden im Hafen von Gibraltar vier Beamte der spanischen Guardia Civil festgenommen, die ein Boot mutmaßlicher Drogenschmuggler bis dorthin verfolgt hatten. Zwei Stunden lang wurden die „illegal in Gibraltars Gewässer“ vorgedrungenen Beamten festgehalten. Erst nachdem Spaniens Innenminister Alfredo Pérez-Rubalcaba den Regierungschef von Gibraltar, Peter Caruana, anrief und sich für das „nicht korrekte Verhalten“ der Beamten entschuldigte, das „nur auf einen Irrtum“ zurückzuführen sei, und versicherte, dass sich ein derartiger Zwischenfall nicht wiederholen werde, wurden die Polizisten freigelassen. Lediglich diese ausdrückliche Entschuldigung seitens der spanischen Regierung habe eine ernsthaftere diplomatische Auseinandersetzung verhindern können, heißt es aus Gibraltar. Die beiden Insassen des von den spanischen Beamten verfolgten Bootes wurden übrigens auch verhaftet. Der Vorfall ereignete sich ausgerechnet am selben Tag, an dem Caruana in einer Pressemitteilung gegen den EU-Vorschlag zu einer vor allem im Hinblick auf Umweltfragen gemeinschaftlichen spanisch-gibraltarenischen Verwaltung der Gewässer am „Affenfelsen“ gewettert hatte.

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