100 Jahre Luftfahrt


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1913 startete zum ersten Mal ein Flugzeug in den kanarischen Himmel

Am 30. April 1913 hob zum ersten Mal ein Mensch mit einem motorisierten Flugzeug in den kanarischen Himmel ab. Bei dem kühnen Piloten handelte es sich um Leónce Garnier, der an jenem Apriltag auf den Llanos de Guanarteme (Gran Canaria) startete und am 10. Mai seine Heldentat bei Güímar (Teneriffa) wiederholte.

Mit diversen Festakten wurde des 100-jährigen Jubiläums gedacht, darunter eine spektakuläre Flugschau am 11. Mai beim Strand von Las Canteras auf Gran Canaria.

Ein französischer Kunstflieger schrieb Geschichte

Der französische, in Vitoria beheimatete Pilot Leónce Garnier, war auf dem spanischen Festland bekannt für seine spektakulären Flugmanöver. Anfang 1913 ließ er seine in Einzelteile zerlegte Bleriot XI im Hafen von Cádiz auf ein Schiff verladen und machte sich mit seiner Frau, seinem Mechaniker und seinem Flugzeug auf in Richtung Kanarische Inseln, um hier mit dem ersten bemannten Motorflug in die Geschichte einzugehen. Am 30. April hob er von den Llanos de Guanarteme auf Gran Canaria und am 11. Mai noch einmal in der Nähe von Güímar auf Teneriffa ab. Der erste Teneriffa-Flug startete um 17.30 Uhr und dauerte ganze sieben Minuten. Der den Piloten begleitende Ingenieur Juan José Santa Cruz soll jede Sekunde genossen haben.

Beeindruckende Flugschau

Das Jubiläum wurde ausgiebig gefeiert. Am 12. Mai versetzten private und professionelle Piloten die Strandbesucher von Las Canteras mit ihren Flugkünsten in helle Begeisterung. Im Rahmen einer vom Luftwaffenstützpunkt und dem Fliegerclub von Gran Canaria organisierten Flugschau kreuzten Sportflugzeuge, Flugzeuge der Fallschirm- und der Kunstflugstaffel, ein Hubschrauber „Súper Puma“ der Rettungseinheit sowie ein F-18 den wolkenlosen Himmel. Zwei Stunden lang bestaunten Tausende Badegäste, Spaziergänger, Bürger und Urlauber die Pirouetten der Fallschirmstaffel, die hohe Manövrierbarkeit eines „Súper Pumas“ bei einem simulierten Rettungseinsatz, die unglaubliche Akrobatik des F-18-Piloten, dessen Kunstflug den Zuschauern die Sprache verschlug. Am Schluss zeichnete die geschlossene Flugformation der Kunstflugstaffel die spanische Flagge auf den strahlendblauen Himmel.

Grundlegend für die Wirtschaft

Auf Teneriffa organisierten die „Vereinigung 100-jähriges Jubiläum der Luftfahrt“ und die Inselregierung diverse Events.

Im Rahmen eines offiziellen Festaktes im Cabildo würdigte Inselpräsident Ricardo Melchior die Luftfahrt und deren Bedeutung für die Kanaren, habe sie doch die Entwicklung des wichtigsten Wirtschaftssektors – des Tourismus – erst ermöglicht. David Borges, Präsident der Vereinigung, hob die Bedeutung der Luftfahrt für Teneriffa ebenfalls hervor und erklärte: „Diese ermöglicht es uns, mit der Welt verbunden zu sein und schafft Arbeit und Wohlstand.“

Zum Andenken an den ersten Kanarenflug wird die Post eine Jubiläumsbriefmarke herausgeben. Es werden verschiedene Vorträge über die Geschichte der spanischen Luftfahrt stattfinden und für Kinder wird ein Malwettbewerb organisiert.

Die Vereinigung plant darüber hinaus die Veranstaltung eines großen Flugfestivals und die Ausstellung einer Replik der Bleriot XI auf einem der beiden Flughäfen.

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