118.000 Hunde und 38.700 Katzen landeten 2008 auf den Straßen Spaniens


© Moises Pérez

Die meisten Tiere werden in Andalusien und Katalonien ausgesetzt

Im vergangenen Jahr lasen Gemeindeverwaltungen und Tierschutzorganisationen über 118.000 Hunde und 38.700 Katzen von Spaniens Straßen auf.

Madrid – Sie waren entlaufen oder von ihren Herrchen ausgesetzt worden – das macht 17 pro Stunde, so eine Studie der Stiftung Affinity. Von den 118.000 aufgegriffenen Hunden waren etwa 17.000 entlaufen und bei den 38.700 Katzen waren es lediglich 2.000.

14% der Hunde konnten ihren Besitzern zurückgegeben werden, rund 30% kamen in Adoption, und 15% wurden eingeschläfert, in den meisten Fällen aufgrund des Gesundheitszustands der Tiere, aber auch aufgrund der Richtlinien der Tierasyle oder der Gemeindeverwaltungen, die für die Straßenhunde zuständig sind. Was die Katzen betrifft, so befinden sich 30% weiterhin in Tierheimen, 20% wurden adoptiert, und weitere 23% muss­­­­­ten eingeschläfert werden. Der Rest kehrte zu seinen Besitzern zurück.

Nicht nur zur Sommerzeit

Bei der Präsentation der Studie erläuterte Affinity-Präsidentin Maria Azcargorta, dass Tiere das ganze Jahr hindurch ausgesetzt werden und nicht speziell während der Urlaubszeit, wie allgemein angenommen wird. Vielmehr steigt die Zahl in den Sommermonaten nur geringfügig an. 33% der aufgefundenen Tiere wurden im ersten Jahresdrittel ausgesetzt, 34% im zweiten und 33% im dritten.

Die meisten Personen, die Haustiere in Tierheimen abgegeben haben, gaben als Grund Verhaltensänderungen an (16%). Umzug in eine kleinere Wohnung oder Auswanderung (12%), Ende der Jagdsaison (11%), Geburt eines Kindes (10%), Mangel an Interesse für das Tier (9%) und Krankenhausaufenthalt oder Tod des Besitzers (3%) waren Gründe dafür, die besten Freunde des Menschen ins Tierasyl zu bringen. Alle anderen machten keine näheren Angaben.

Die Regionen, in denen die meisten verlassenen Tiere verzeichnet wurden, waren Andalusien mit rund 18.000, Katalonien 17.000, Valencia 14.000 und die Balearen mit 12.000. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl wurden auf den Balearen, in Navarra und La Rioja prozentual die meisten Tiere ausgesetzt.

Doch Maria Azcargorta hatte noch weitere Fakten parat: lediglich 24% der Hunde und 3% der Katzen hatten einen Microchip, obwohl dieser seit Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist. Und nichts ist hilfreicher, um ein verlorenes Tier zu identifizieren.

Obwohl der Stiftung keine Vergleichsdaten aus anderen europäischen Ländern vorliegen, versicherte die Affinity-Sprecherin, dass im Norden der Europäischen Union weitaus weniger Tiere ausgesetzt werden. Und die Zahl der Adoptionen sei erheblich höher als in Spanien. „2008 lag die Zahl der verlassenen Haustiere um fast 9% höher als 2007, und es muss befürchtet werden, dass in diesem Jahr angesichts der Wirtschaftskrise noch mehr Tiere auf der Straße landen.“

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