157 Saharakinder auf den Inseln eingetroffen


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Sie verbringen die Sommerferien auf den Kanaren

Wie jeden Sommer kamen auch in diesem Jahr wieder Kinder aus den Flüchtlingslagern der Sahara, um ihre Ferien im angenehmen Klima der Kanaren zu verbringen.

Wie das Wochenblatt in der letzten Ausgabe berichtete, fördert der spanische Staat seit Jahren dieses Besuchsprogramm, um seiner Verantwortung für die Flüchtlinge aus der ehemaligen Kolonie West-Sahara gerecht zu werden.

Die Marokkaner vertrieben nach ihrem Einmarsch etwa Hunderttausend Menschen, die in Algerien Zuflucht fanden und seit 35 Jahren in Zeltlagern in Tindouf in der Wüste leben. 8.000 Kinder zwischen 7 und 12 Jahren dürfen im Rahmen des Programms „Ferien in Frieden“ immer im Juli nach Spanien kommen, wo sie bis September von spanischen Familien aufgenommen werden. 129 von ihnen kommen nach Teneriffa, 21 nach La Palma und 7 nach El Hierro. Organisiert werden Reise und Unterbringung von der „Asociación Canaria de Solidaridad con el Pueblo Saharaui“ (ACSPS).

Während ihres Aufenthaltes auf den Kanaren erhalten die Kinder auch medizinische Betreuung, die in den Lagern nur als Grundversorgung existiert. Manche sind auch schlecht ernährt und werden von den Gastfamilien erst einmal aufgepäppelt, vor allen mit frischem Obst und Gemüse, dass in der algerischen Wüste schwer zu bekommen ist. Viele kanarische Familien sind schon seit vielen Jahren Gastgeber, vor allem wenn sie selbst Kinder im gleichen Alter haben, und so entstehen jedes Mal neue Freundschaften. Selten dürfen dieselben Kinder wiederkommen, da auch viele andere in den Lagern auf einen Platz im Ferienprogramm warten.

Bei ihrer Ankunft werden die Kinder von den Bürgermeistern der jeweiligen Gemeinden begrüßt, und auch ein Ferienprogramm wird vielerorts für sie und ihre spanischen Gastgeber angeboten. Dank zahlreicher freiwilliger Helfer konnten trotz der Krise in diesem Jahr 20 Kinder mehr als im Vorjahr auf die Kanaren kommen, während das Programm auf dem Festland um 1.000 Plätze gekürzt werden musste.

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