17.000 Residenten haben die Inseln verlassen


Der Rückgang der ausländischen Bevölkerung macht sich insbesondere bei Personen deutscher und englischer Nationalität bemerkbar

Die Bevölkerungszahl auf den Kanarischen Inseln sank nach Angaben der Meldeämter um 17.000 Personen. Insbesondere Teneriffa und Fuerteventura bekamen diese Entwicklung zu spüren.

Nach den Angaben des Kanarischen Statistikamtes (Istac) betrifft dieser Rückgang insbesondere zwei Altersgruppen: Kinder im Alter unter fünf Jahren, bedingt durch den allgemeinen Geburtenrückgang, und jüngere Menschen zwischen 28 und 39 Jahren. Bei dieser zweiten Gruppe handelt es sich um Personen, die keine Arbeit finden oder ihren Arbeitsplatz verloren haben und deshalb in ihr Heimatland zurückkehren.

Die Zahlen deuteten noch vor einigen Jahren darauf hin, dass zumeist Einwanderer aus Südamerika und Nordafrika in ihre Herkunftsländer zurückkehrten. Diese Tendenz hat sich aber geändert. 8.500 deutsche und 8.800 englische Bürger verließen die Inseln im Jahr 2013. Die Gesamtzahl der auf den Kanaren lebenden Ausländer aus dem EU-Raum verringerte sich in diesem Zeitraum um 23.000 Personen. Besonders betroffen von diesem Einwohner-Rückgang sind die Inseln Teneriffa (7.646) und Fuerteventura ( 2.244).

Auch die Anzahl der Rentner ist zurückgegangen und zwar nicht nur auf den Kanarischen Inseln sondern in ganz Spanien. 

Eine klare Bewertung der Daten ist jedoch nicht einfach, da es sich insbesondere im Fall der Südamerikaner oft nicht darum handelt, dass sie in ihre Heimat zurückziehen, sondern die spanische Nationalität annehmen.

Die statistische Information bezüglich der Einwohnerzahl wurde schon oft infrage gestellt. Die Professorin für Humangeografie der Universität von Las Palmas, Josefina Domínguez, fordert deshalb, dass zur Erhebung verlässlicher Daten zur Ausländerzahl nicht die Nationalität sondern der Geburtsort der Personen berücksichtigt werden sollte. 

Die Auswertung der Daten von 2013 lässt erkennen, dass statistisch gesehen 10.500 Südamerikaner Spanien verließen. Dabei wurden jedoch nicht diejenigen berücksichtigt, die „Spanier“ geworden sind. Somit ändern sich die Zahlen erheblich. Berücksichtigt man dies, muss nicht von einem Rückgang gesprochen werden, sondern von einem, wenn auch geringen Zuwachs der Personen aus den südamerikanischen Ländern.

Ebenso kommt es nicht selten vor, dass Menschen die Gemeinden verlassen und in ihre Herkunftsländer zurückziehen, sich aber nicht abmelden. Deshalb sollten die Gemeindeverwaltungen alle ausländischen Bürger, die ihre persönlichen Daten nicht alle drei Jahre aktualisieren, automatisch abmelden. 

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