2020: Deutlich weniger Verkehrstote in Spanien

Im Jahr 2020 forderte der Straßenverkehr deutlich weniger Opfer als in den vorhergehenden Jahren. Foto: EFE

Im Jahr 2020 forderte der Straßenverkehr deutlich weniger Opfer als in den vorhergehenden Jahren. Foto: EFE

Verkehrsaufkommen ist aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen um 24% gefallen

Madrid – Die Pandemie war ausschlaggebend dafür, dass es in Spanien 2020 im Vergleich zum Vorjahr 21% weniger Verkehrstote gab. Nach jetzt veröffentlichten Zahlen verloren im vergangenen Jahr 797 Menschen ihr Leben auf Spaniens Straßen. Das sind 213 weniger als 2019. Auch die Anzahl der Schwerverletzten bei Verkehrsunfällen ging um 970 Personen zurück, lag aber dennoch noch bei 3.463 Fällen.
Trotz dieses deutlichen Rückgangs reagierten die Regierung, die Verbraucher- und Verkehrsopferverbände sowie die spanische Verkehrsgeneraldirektion (DGT) äußerst zurückhaltend. „Unser Blick auf die Verkehrsbilanz ist nicht etwa euphorisch, schon gar nicht, was dieses spezielle Jahr betrifft. Die Zahlen sind weiter für jegliche Gesellschaft inakzeptabel,“ erklärte demnach auch Innenminister Fernando Grande-Marlaska. Grund für diese Zurückhaltung ist insbesondere die Tatsache, dass der Rückgang nicht etwa auf ein verändertes Verkehrsverhalten sowie verbesserte Straßenverhältnisse zurückgeführt wird, sondern hauptsächlich auf die strengen Mobilitätsbeschränkungen, welche die Coronakrise mit sich gebracht hat.
Grande-Marlaska wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass 2020 mit äußerst erschreckenden Zahlen begann. Zwischen dem 1. Januar und dem 14. März, dem Tag vor Beginn des drastischen Lockdowns in Spanien, wurde im Vergleich zum Vorjahr sogar ein Anstieg der Verkehrstoten um 8% verzeichnet. 201 Menschen kamen allein in den ersten drei Monaten des Jahres bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Das sind 15 mehr als im Vergleichszeitraum 2019. Der Beginn der strengen Bewegungs- und Reisebeschränkungen stellte den Wendepunkt im Hinblick auf diesen Aufwärtstrend dar. Die Anzahl langer Autofahrten – Fahrten, bei denen mindestens 40 Kilometer zurückgelegt werden – sank schlagartig. Im Jahresdurchschnitt wurde im Hinblick auf Langstrecken ein Rückgang von 25% verzeichnet.
Am deutlichsten fiel der Rückgang der Verkehrstoten in den beiden Monaten aus, in welchen die Pandemie-Auflagen besonders streng waren. Demnach starben im April 59% weniger Menschen bei einem Verkehrsunfall in Spanien und im Mai 50%. In diesen beiden Monaten war auch das Verkehrsaufkommen mit 75% bzw. 60% besonders drastisch gesunken.
Bereits 2019 war die Anzahl der tödlichen Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Dieser Erfolg wurde damals hauptsächlich auf die Tatsache zurückgeführt, dass in jenem Jahr die Höchstgeschwindigkeit auf Nebenstraßen, auf denen sich erfahrungsgemäß die meisten Unfälle mit fatalem Ausgang ereignen, von 100 auf 90 Stundenkilometer gesenkt wurde. 2020 wurde jedoch genau auf diesen sogenannten Land- bzw. Schnellstraßen im Vergleich zum Vorjahr wieder ein leichter Anstieg der Verkehrstoten registriert. Das Gleiche gilt auch für tödliche Unfälle aufgrund von Abkommen von der Fahrbahn. Hauptursachen dafür waren laut offiziellen Angaben überhöhte Geschwindigkeit, Drogen- und Alkoholkonsum sowie Ablenkung am Steuer.

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