73 Meeressäuger gestrandet


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Wie das Umweltamt der kanarischen Regierung in einem Bericht mitteilte, strandeten an der kanarischen Küste im vergangenen Jahr mindestens 73 Meeressäuger. Davon konnten zwar sechs wieder ins Meer zurückgebracht werden, von denen aber nur einer nicht mehr wiederkehrte.

Die Daten stammen von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Las Palmas, deren Experten darauf hinweisen, dass nur in fünf Fällen ein natürlicher Tod nachgewiesen werden konnte.

Laut dem Bericht des Umweltamtes ist die Zahl der gestrandeten Wale und Delfine im letzten Jahr „unerklärlicherweise“ gestiegen.

Rund um die Kanaren kommen 27 verschiedene Wal- und Delfinarten vor. Die Gewässer um die Inseln stehen europaweit an der Spitze, was die Artenvielfalt von Mee­ressäugern angeht. Die Wassertempera- tur und die Nahrungsvielfalt scheinen dabei eine entscheidende Rolle zu spielen. Das Zusammenwirken verschiedener Meeresströmungen macht es möglich, dass hier Meeressäuger aus tropischen, kalten, gemäßigten und warmen Meeren aufeinandertreffen. Für manche Spezies bilden die Kanaren die nördliche Grenze ihres Verbreitungsgebietes (so z.B. Rauzahndelfin und Borneo-Delfin), während sie bei anderen Arten die südliche Grenze darstellen (z.B. Atlantischer Nordkaper und Seiwal).

Der rege Schiffsverkehr zwischen den Inseln stellt eine Gefahr für die Meeressäuger dar, die immer wieder mit Schiffen kollidieren, weil sie nicht rechtzeitig ausweichen können oder durch den Lärm der Schiffsmotoren desorientiert sind.

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