85 Verhaftete wegen Raubs archäologischer Funde


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Das Netz arbeitete in vier spanischen Provinzen

Die Polizei hat in Sevilla, Granada, Córdoba, Jaén, Madrid und Valencia 85 Personen festgenommen, denen zur Last gelegt wird, archäologische Fundstellen ausgeraubt zu haben.

Sevilla – Ebenso soll das Netz durch illegalen Goldhandel Geld gewaschen haben.

Während der Polizeiaktion wurden 120 Kilo Gold und Silber, 900.000 Euro Bargeld, Gerätschaften zum Einschmelzen von Metallen sowie sieben Feuerwaffen sichergestellt. Außerdem kamen die Beamten rund hundert geheimen Bankkonten auf die Spur.

In Andalusien suchten die Angeklagten nach Fundstellen mit archäologisch wertvollen Gegenständen, förderten sie ans Tageslicht, reinigten und restaurierten sie. Später wurden die einzelnen Stücke dann katalogisiert und Sammlern oder im Internet zum Kauf angeboten.

Es wurden auch zahlreiche gefälschte Kunstwerke entdeckt. Sie waren mit Präzisionsgeräten und chemischer Behandlung „gealtert“ worden.

Unter den archäologischen Fundstücken befanden sich Pfeilspitzen, römische und mittelalterliche Münzen, Metallgegenstände aus der Römerzeit, polierte Steinäxte, römische Schnallen und Spangen, Grabsäulen mit arabischen Inschriften, Weihgaben und vieles mehr.

Außerdem wurden Maschinen und Werkzeuge wie beispielsweise 18 Metalldetektoren sowie Pläne und Informatikmaterial zum Aufspüren der Fundstellen und der Planung der Ausgrabungen sichergestellt.

Einer der Köpfe des Netzes ist auch in den illegalen Goldhandel verwickelt. Die Gruppe verfügte über diverse Gesellschaften, denen einige der Verhafteten als Präsidenten oder Geschäftsführer vorstanden. Oder sie fungierten als Strohmänner, die falsche Rechnungen ausstellten um Steuern zu hinterziehen.

Das eingeschmolzene Gold wurde nach Deutschland, die Türkei, Italien und in die Schweiz geschickt, wo es raffiniert wurde, um es dann legal auf dem spanischen Markt zu verkaufen.

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