Für Spanien ist es schwierig, den Ausstoß zu senken
Madrid – Spanien gelingt es nicht, kontinuierlich den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Im vergangenen Jahr nahmen die Emissionen nach Schätzungen der Gewerkschaft CC.OO. sogar um knapp 4,5% auf 339,2 Millionen Tonnen CO2 zu. Zuletzt war ein ähnlicher Anstieg im Jahr 2002 verzeichnet worden. Vielmehr läuft Spanien Gefahr, zur Belastung für Europa zu werden, sollten nicht bald effektive Maßnahmen ergriffen werden.
Die innenpolitischen Probleme Spaniens waren nicht gerade zuträglich für dieses Problem. Das Gesetz zum Klimawandel, das Mariano Rajoy nach dem Pariser Abkommen versprochen hatte, wurde noch immer nicht in das Abgeordnetenhaus eingebracht. Dieses Gesetz ist grundlegend, um einen stabilen Kurs zum Abbau der Emissionen einzuleiten. Werden nicht bald Maßnahmen ergriffen, können die Emissionen in den nächsten Jahren nicht sinken, sondern werden sogar zunehmen.
2007 erreichte Spanien einen „historischen“ Ausstoß von 443,5 Millionen Tonnen CO2. Infolge der Wirtschaftskrise gingen die Werte von 2008 bis 2013 zurück. Danach wurde die Entwicklung von den klimatischen Bedingungen bestimmt. Im vergangenen Jahr wurde es besonders schwierig, denn aufgrund der Trockenheit nahm die Stromproduktion der Wasserkraftwerke erheblich ab. Die Versorgung musste wieder vermehrt mit Kohle und Gas abgedeckt werden. Nach Angaben von CC.OO. stieg die Stromproduktion durch Kohle im vergangenen Jahr um 21%, mit Gas um knapp 32%.
Begoña María Tomé, Klima- und Energiebeauftragte des Instituts ISTAS-CC.OO., erklärte, der Rückgang bei der Stromproduktion der Wasserkraftwerke sei nicht mit Alternativen aus den Erneuerbaren Energien abgedeckt worden, weil die Regierung von Mariano Rajoy seit Amtsantritt im Jahre 2011 den Bau neuer Anlagen drastisch gedrosselt habe.
In dem entsprechenden Bericht wird darauf hingewiesen, dass Spanien eines der Industrieländer ist, in denen die Emissionen am stärksten angestiegen sind. So nahm der Ausstoß von Treibhausgasen zwischen 1990 und 2015 in Spanien um 16,6% zu, während in der gesamten EU die klimafeindlichen Emissionen um 23,7%, in Großbritannien um 36,6% oder in Deutschland um 27,9% gedrosselt werden konnten.
Tomé bedauerte, dass es Spanien bislang nicht gelungen sei, die Wirtschaft vom Ausstoß umweltschädlicher Treibhausgase abzukoppeln.
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