Madrid – Die Bewegungsdaten von über vierzig Millionen Handys in ganz Spanien werden für eine anonyme Mobilitätsstudie verwendet, die es ermöglichen soll, die Bewegungsmuster der Bevölkerung zu erkennen und in die Entscheidungsfindung bezüglich der Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie einzubeziehen. Dies gab das Staatssekretariat für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bekannt.
Die Studie mit dem Titel DataCOVID wird in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Statistischen Institut INE durchgeführt. Solange der medizinische Notstand andauert und während der Zeit, die erforderlich ist, die Normalität wiederherzustellen, werden die Bewegungsdaten anonymisiert und vermischt analysiert, um auf der Basis der Daten effizientere Maßnahmen ergreifen zu können. Die Studie wird jedoch keine persönlichen Daten enthalten und darf nicht zur polizeilichen Überwachung der Ausgangssperre genutzt werden.
Die Untersuchung erstreckt sich über ganz Spanien und teilt das Land in 3.200 Bewegungszonen ein, die Bevölkerungsgruppen von 5.000 bis 50.000 Einwohnern umfassen, und kann auf die Positionsdaten von über vierzig Millionen Mobiltelefonen zurückgreifen.
Das INE arbeitet dabei wieder mit denselben Mobilfunkanbietern zusammen, wie im vergangenen Jahr bei einer Studie über die Mobilität auf der Basis von Handydaten. Die drei größten Anbieter, Telefónica, Vodafone und Orange, haben ihre Kooperation bei einem Pilotprogramm in der autonomen Region Valencia bereits zugesagt.
Wie von Regierungsseite betont wird, steht die Studie nicht in Konflikt mit den Allgemeinen Vorschriften zum Datenschutz (RGPD), dem „Gesetz zum Schutz der persönlichen Daten und Garantie der digitalen Rechte“ (Ley Orgánica 3/2018) und den Richtlinien der Spanischen Datenschutzbehörden.
Auch andere Länder, wie Deutschland, Österreich, Italien, China und Südkorea, haben in den letzten Wochen ähnliche Initiativen auf den Weg gebracht.