Unruhe wegen Griechenland-Krise


© EFE

Spanischer Ex-Finanzminister fordert Maßnahmen

Der ehemalige spanische Finanzminister Carlos Solchaga zeigte sich sehr beunruhigt angesichts der Abstufung der Kreditwürdigkeit von Griechenland.

Madrid – Bei einem Interview mit Vanity Fair sagte er, man könne „nicht ausschließen“, dass Spanien dem griechischen  Weg folgen könnte, auch wenn die spanische Staatsverschuldung nicht so gravierend sei wie die griechische. „Es wird mehr Fälle geben“ wie Griechenland, und da schloss er Spanien und Irland mit ein, weil die Märkte dazu neigen, „auf Unsicherheiten hysterisch zu reagieren“. „Die Gefahr ist nicht nur, dass das Schatzamt Probleme haben wird, seine Schuldverschreibungen zu einem vernünftigen Zinssatz loszuwerden,“ sondern ein Mangel an Kreditwürdigkeit könnte sich auf jeden spanischen Kreditnehmer ausweiten, der am internationalen Markt agiert.

Es sei daher dringend notwendig, einschneidende Maßnahmen zu ergreifen, vor allem die staatlichen Ausgaben für 2011 „glaubwürdig zu senken“. Man müsse nun schnell handeln, denn die Regierung habe nur einen begrenzten Zeitraum, um Zweifel darüber zu zerstreuen, dass sie einen ausgeglichenen Haushalt vorlegt und so ihre Kreditwürdigkeit aufrechterhält. Dabei dürfe ein Haushaltsdefizit von 3 % keinesfalls überschritten werden, um glaubwürdig zu sein. Solchaga glaubt aber auch, eine Änderung in der Haltung der jetzigen Regierung zu erkennen, die sich nun stärker dessen bewusst ist, dass auch „unpopuläre Maßnahmen ergriffen“ werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen, wie etwa die Erhöhung der Mehrwertsteuer (IVA).

Das Schatzamt hat kürzlich Anleihen mit 12 und 18 Monaten Laufzeit im Wert von 6,7 Milliarden Euro herausgegeben. Die Zinsen dafür lagen bei 0,9 % und nur wenig über denen der letzten Ausgabe. Sie haben somit, nach einer kurzen Erholung, wieder das Niveau von 2009 erreicht. Insgesamt rechnet Spanien mit einem Kapitalbedarf von 225 Milliarden Euro in diesem Jahr.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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