Apokalypse oder ewiges Wachstum?


Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)

Dieses Jahr haben gestandene Finanzexperten, die auf ihrem Fachgebiet über erhebliches Wissen verfügen, mit Untergangsszenarien wieder ganze Säle gefüllt.

Seit dem Beginn der Finanzkrise ist ein zuvor nie gekannter Grundpessimismus erkennbar. Die Angst vor der Deflation oder Hyperinflation, die Furcht vor dem Verlust des Ersparten und der Glaube daran, dass alles Böse enden wird – das gehört inzwischen zum Allgemeingut. Viele merken wohl nicht, dass sie in dieselbe Grube fallen wie 1999. Damals hieß es: Die Aktienkurse werden endlos steigen, weil wir uns dank des Internets in einer Zeitenwende befinden. Für 2007 wurde der Ölpreis bei 300 US-Dollar gesehen, wegen der Nachfrage aus China. Und heute? Heute ist Gold das einzig Wahre, denn der Preis soll auf 3.000 US-Dollar oder mehr steigen. Das ist die gleiche Geschichte, nur andersrum. Allerdings scheint in Deutschland besonders die Vision der Apokalypse gut anzukommen. Aber vielleicht kommt das dicke Ende doch nicht! Was passiert, wenn die Marktkräfte doch noch einen Ausweg finden, die Wirtschaft und das Finanzsystem weiter anziehen und vielleicht in einigen Jahren wieder florieren? Das ficht die Endzeitpropheten nicht an, denn dann werden sie behaupten, dass die Welt nur deshalb noch nicht untergegangen sei, weil sie so gut gewarnt haben.

Sie müssen sich immer bewusst sein, dass es keine Sicherheiten gibt. Und dies hat sich auch dieses Jahr wieder gezeigt. Trotz allem Pessimismus konnte man sowohl im Bereich der festverzinslichen Anleihen als auch bei Aktien und Rohstoffen wieder Geld verdienen. Es hieß nur, dabei zu sein.

An den Aktienmärkten haben viele Investoren ihre Bereitschaft, Schwankungen zu ertragen, verloren. Daher wurden vielfach die Aktienanteile am Gesamtvermögen sukzessive zurückgeführt. Dafür wurde der Anteil von festverzinslichen Wertpapieren sukzessive erhöht. Aber an den Finanzmärkten gilt eine Binsenweisheit: „Der Geldfluss folgt der Wertsteigerung.“ Das hat dann die fatale Folge, dass am Ende eines Trends das meiste Geld in das dann falsche Investment fließt. Die Verfallsrendite von zehnjährigen Staatsanleihen zum Beispiel liegt derzeit bei 2,24 %. Rechnet man die Bankspesen für Kauf und Verwahrung hinzu und bedenkt, dass der private Anleger auf den Zinsertrag Steuern zahlen muss, bleibt unter dem Strich kaum etwas übrig. Genauer gesagt ist die effektive Verzinsung – Inflation eingerechnet – für die meisten Bankkunden sogar negativ.

Apokalypse oder ewiges Wachstum? Weder noch. Strategie ist das A und O! Sie sollten für sich, wie von uns immer wieder betont, eine Aktien- und Rentenquote festlegen. Dadurch müssen Sie immer wieder die Wertpapierklasse, die sich relativ schlecht entwickelt hat, nachkaufen, finanziert durch den Verkauf der Anlage, die eine vergleichsweise positive Performance hatte. Für den Rest des Jahres werden die Aktienmärkte von günstigen saisonalen Aspekten bestimmt werden, die mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit eine freundliche Tendenz an den Aktienmärkten ankündigen und die Möglichkeit eines Rückschlages wesentlich mindern. Darüber hinaus müssen viele Vermögensmanager jetzt, da das Jahresende naht, auf die verpassten Gelegenheiten in diesem Jahr zurückblicken. Wie üblich werden sie sich, unserer Meinung nach, dazu hinreißen lassen, Versäumtes nachzuholen und deswegen Aktien kaufen. Dadurch könnte der derzeitige Aufschwung an den Aktienmärkten noch einen kräftigen zusätzlichen Schub erhalten. Für Sie heißt das: Passen Sie Ihre Aktien- und Rentenquote jetzt wieder an.

Mehr Informationen?

Am 4. Februar 2011 findet für unsere Gäste in Puerto de la Cruz im Hotel Riu Garoe ein privater Vortrag zum Thema „Wie investiere ich 2011“ statt. Haben Sie Interesse? Dann wenden Sie sich unter der Telefon-Nr.: 922 575496 an Herrn Robert Burlon.

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