Reform der Bankenaufsicht
Die schwere Finanzkrise hat in den letzten Jahren den Ruf nach einer Reform der spanischen Bankenaufsicht immer lauter werden lassen. Harsche Kritik an der spanischen Zentralbank kam sowohl aus Brüssel als auch von der Vereinigung spanischer Bankinspektoren selbst.
Madrid – Diese werfen der Aufsichtsbehörde vor, die Kontrolle der mittelgroßen Banken und der Sparkassen vernachlässigt zu haben. Zudem habe die Zentralbank zu nachsichtig auf Verstöße von Geldinstituten reagiert. Nun hat die spanische Zentralbank bekannt gegeben, dass sie bei den sechzehn wichtigsten Banken eine ständige Aufsicht etabliert habe. Alle anderen Banken sollen ebenfalls aus der Ferne überwacht und mindestens alle drei Jahre einer Inspektion unterzogen werden. Früher wurden nur in zwei Banken ständige Inspektoren eingesetzt, bei der BBVA und bei der Santander Bank. Später kamen noch Bankia und La Caixa hinzu und zuletzt die Banco Popular und Sabadell.
Nachdem Zentralbankchef Luis Linde kurz nach seiner Ernennung Mitte des vergangenen Jahres eingeräumt hatte, dass die Institution nach dem Platzen der Immobilienblase zögerlich und unzureichend agiert habe, sollen die angekündigten Maßnahmen nun eine frühzeitige, automatische Korrektur von Fehlentwicklungen ermöglichen. Eine effektive Risikobegrenzung soll über Auflagen erreicht werden, welche die Zurückhaltung von Gewinnen und Kapitalerhöhungen einfordern. Zu den traditionellen Inspektionsmethoden sollen eine ständige Überwachung und Risikoanalyse hinzukommen.
Außerdem wird die von der EU geforderte Mikro- und Makroaufsicht etabliert, also die Beobachtung, inwieweit die Probleme der Wirtschaft die einzelnen Banken in Mitleidenschaft ziehen und umgekehrt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]