Das Kanarische Vulkanologische Institut bangt um seine Finanzierung


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Der Hund des Gärtners

Alle wollen es, aber keiner will die Rechnung bezahlen. Keiner außer der Inselregierung Teneriffas, die bisher alle finanziellen Zuwendungen aufbringt, die dem Institut Involcan für seine Arbeit aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung stehen.

Obwohl die Gründung und Erhaltung des Kanarischen Vulkanologischen Instituts von verschiedenen Parlamenten, wie 2005 vom Senat, 2006 vom Kanarenparlament, 2009 vom Kongress einstimmig gefordert wurde, steht es schlecht um die Finanzierung der Vulkanexperten.

Inselpräsident Ricardo Melchior betonte anlässlich der Präsentation des Jahresberichts von Involcan die Notwendigkeit, dass alle kanarischen Verwaltungen sich beteiligen. „Wir leben in einem Vulkangebiet und haben die Pflicht und die Verantwortung, präzise Daten zur Verfügung zu haben, um auf mögliche vulkanische Risiken vorbereitet zu sein, und im Falle einer Gefahr für die Bevölkerung schnell handeln zu können. Es kann in fünf, zehn oder erst in 50 Jahren so weit sein, aber es liegt in unserer Verantwortung, unser Gebiet zu überwachen“, mahnte Melchior an.

Nemesio Pérez, der Direktor von Involcan, kritisierte scharf die Pflichtauffassung des Nationalen Geografischen Instituts (IGN). Aus seiner Darstellung geht hervor, dass das IGN gern medienwirksam mit seiner Zuständigkeit für die vulkanische Überwachung glänzt, wie beim Ausbruch des unterseeischen Vulkans vor El Hierro im Juli 2011, andererseits jedoch, wenn es an die Umsetzung geht, der Großteil der Arbeit und des Aufwandes von Involcan geleistet wird. Zu Beginn des Vulkanausbruchs auf der kleinsten Kanareninsel hatte das staatliche IGN nur eine seismografische Station vor Ort, die von der Inselregierung Teneriffas finanzierte Involcan dagegen fünf, und dessen Mitarbeiter waren es, die die Ereignisse sechs Monate lang vor Ort auf El Hierro begleiteten.

Das Staatliche Geografische Institut, merkte Nemesio Pérez spürbar indigniert an, sei wie der „Hund des Gemüsegärtners“, der, einem spanischen Sprichwort zufolge, weder selbst den Kohlkopf frisst, noch andere essen lässt („El perro del hortelano no come ni deja comer.“). So bleibt das Involcan trotz reger Überwachungs-, Forschungs- und Lehrtätigkeit unterfinanziert. 240.000 Euro steuert das Cabildo von Teneriffa bei, eine Summe, die Ricardo Melchior so lange weiterhin garantieren will, wie es ihm irgend möglich ist. Darüber hinaus finanziert sich das Institut durch die Mitwirkung bei internationalen Forschungsprojekten.

Involcan hat fünf feste Mitarbeiter und weitere 30 aus anderen Institutionen, die an verschiedenen Projekten beteiligt sind. Dabei handelt es sich um Angehörige des ITER, der Universitäten La Laguna, Madrid, Granada, Castilla La Mancha und Barcelona, sowie einer japanischen, einer US-amerikanischen und einer britischen Universität und verschiedener anderer Institute und Stiftungen.

Involcan arbeitet auch bei der Erstellung von Radio- und Fernsehreportagen mit und hält Schulungen und Vorträge, um die Öffentlichkeit über das Thema Vulkanologie zu informieren. Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zu den Vulkansystemen der Kanaren, Hawaiis, Italiens, der Antarktis, Mexikos, Islands, der Galapagos Inseln, Argentiniens, El Salvadors und Chiles erstellt, von denen 27 in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden. In internationaler Zusammenarbeit wurden geothermische, geochemische und geophysikalische Untersuchungen auf den Kanaren, in Ecuador und vielen Teilen der Welt durchgeführt. Nicht zu vergessen die für die allgemeine Sicherheit so wichtige Überwachung der vulkanologischen Situation der Kanarischen Inseln selbst. [bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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