Die niedrigste Erwerbslosenquote der letzten acht Jahre
Kanarische Inseln – Die als Maßstab geltende Umfrage der Aktiven Bevölkerung (EPA) beweist, dass sich die 2014 begonnene Erholung des Arbeitsmarktes auch 2016 fortsetzte. Seit 2008 ist die Arbeitslosenquote zum ersten Mal knapp unter die 25%-Marke gefallen. Der EPA zufolge waren Ende 2016 rund 274.000 Personen auf den Kanaren ohne Arbeit und auf Jobsuche. Während der schlimmsten Zeit, im Jahr 2013, lag die Quote bei knapp 35% – damals standen über 380.000 Menschen „auf der Straße“.
Die vom Nationalen Statistikinstitut (INE) veröffentlichten Ergebnisse der letzten EPA platzieren die Kanarischen Inseln im Vergleich mit den anderen autonomen Regionen Spaniens auf den drittletzten Platz im Ranking der höchsten Arbeitslosigkeit. Nur in Extremadura und Andalusien ist die Arbeitslosenquote noch höher.
Der Rückgang der Arbeitslosenzahl muss jedoch auch unter dem Aspekt betrachtet werden, dass sich die Zahl der aktiven Bevölkerung, also der Personen in arbeitsfähigem Alter, um über 10.000 verringert hat.
Im vergangenen Jahr wurden mehr als 13.000 Personen neu eingestellt, weniger als in den beiden Vorjahren. Die Zahl der Beschäftigten stieg 2016 auf 826.300.
Zu den Hauptproblemen gehört weiterhin die Langzeitarbeitslosigkeit, von der mehr als 183.000 Personen betroffen sind.
Anstieg der Frauenbeschäftigung
Cristina Valido, Leiterin des Arbeitsressorts der Kanarenregierung, erklärte sich „moderat optimistisch“ hinsichtlich der Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt, erkannte aber auch die weiterhin extrem hohe Arbeitslosenquote von knapp 25% an. Die Regierung und ihr Ressort hätten noch viel Arbeit vor sich, so Valido. Trotzdem freue sie sich über die beste Quote seit 2008 und die Verbesserung der Beschäftigung von Frauen. Tatsächlich sind heute mehr Frauen angestellt als vor der Krise – 2008 waren es 372.000, heute sind es 378.000.
Der Unternehmerverband CEOE-Tenerife forderte die Politiker auf, die Verbesserung der Einsetzbarkeit von Arbeitslosen zu fördern und diese stärker in Kontakt mit Arbeitgebern zu bringen, die an Einstellungen interessiert sind.
Im Rahmen der EPA wurden nicht nur die Region, sondern auch die Inseln und die einzelnen Landkreise unter die Lupe genommen, deren Ergebnisse vom Kanarischen Statistikinstitut (ISTAC) analysiert und veröffentlicht wurden. Hierbei hat sich gezeigt, dass der Tourismus-Boom auf Lanzarote und Fuerteventura zu den niedrigsten Arbeitslosenquoten geführt hat (22,45 bzw. 22,8%), während die weniger touristisch bedeutenden Inseln eine höhere Arbeitslosigkeit aufweisen (El Hierro: 27,8%, La Gomera: 27,1%, La Palma: 26,3%). Die Inseln mit den Provinzhauptstädten, Teneriffa und Gran Canaria, bewegen sich in der Mitte (24,3% bzw. 26%).
Auch brachten EPA und ISTAC zutage, dass unter den 27 kanarischen Landkreisen nur in einem mehr als die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung im Alter zwischen 16 und 64 Jahren beschäftigt ist. Im Jahr 2007 war das noch in 22 Landkreisen der Fall. Bei dem positivsten handelt es sich um Abona (Teneriffa) – in diesem Landkreis sind 50,2% der Einwohner erwerbstätig. Besonders alarmierend ist die Lage im Nordwesten La Palmas und im Norden La Gomeras, wo die Beschäftigung unter 25% liegt.
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