Alarmzustand

Spaniens Präsident bei der Fernsehansprache am 14. März, in der er den Alarmzustand für das gesamte Staatsgebiet erklärte.

GRAF6940. MADRID, 14/03/2020.- Captura de vídeo del presidente del Gobierno, Pedro Sánchez, en la comparecencia posterior al Consejo de Ministros extraordinario que ha tenido como fin la aprobación del decreto del estado de alarma. Sánchez ha precisado este sábado que el Gobierno de España será "la autoridad competente" en todo el territorio nacional para afrontar la crisis del coronavirus. EFE/EFE-TV

Was erlaubt und was verboten ist

Seit dem 16. März gilt in Spanien der von Präsident Pedro Sánchez per königlichem Dekret ausgerufene Alarmzustand. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation Covid-19 zur Pandemie erklärt hat, unternahm die spanische Regierung diesen Schritt und verhängte damit eine Ausgangssperre für das ganze Land. Damit verbunden traten viele Fragen darüber auf, wie diese gravierenden Einschränkungen das Leben in Spanien verändern werden. Wir wollen hier die wichtigsten davon beantworten.

Darf man auf die Straße gehen?
Grundsätzlich gilt für alle Bürgerinnen und Bürger eine Ausgangssperre. Ihr Zuhause verlassen dürfen sie lediglich, um Lebensmittel einzukaufen oder zur Apotheke zu gehen. Weitere Ausnahmen sind Arztbesuche und der Weg zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause. Erlaubt ist auch der Besuch von Geldinstituten und Tankstellen.

Welche Geschäfte sind geöffnet?
Geöffnet sind weiterhin Supermärkte, Bäckereien, Apotheken, Tankstellen, Kioske und Zeitschriftenläden. Geschäfte für Tiernahrung dürfen ebenfalls öffnen.

Ist die Versorgung mit Lebensmitteln gewährleistet?
Angesichts der von der Bevölkerung getätigten Hamsterkäufe, beruhigt der Verband der Supermarktketten und versichert, dass die Versorgung gewährleistet ist (siehe Seite 7). Die Supermarktkette HiperDino hat beispielsweise mitgeteilt, es bestehe kein Risiko, dass die Lagerbestände knapp werden. Es seien Produkte für Monate vorrätig. Allerdings hätten die Hamsterkäufe der letzten Tage zum Teil dazu geführt, dass die Regale nicht schnell genug wieder gefüllt werden konnten. HiperDino hoffe, dass die Bevölkerung bald wieder zu einem normalen Konsumverhalten übergeht.

Kann die Polizei Kontrollen durchführen?
Ja, die Polizeikräfte können Personen, die sich auf der Straße aufhalten, anhalten und sie zu dem Grund befragen. Wer keine Rechtfertigung vorbringen kann, riskiert eine Strafe.

Darf man mit dem Auto fahren?
Privatfahrzeuge dürfen für Fahrten zum Arzt, zum Supermarkt, zur Apotheke, zur Tankstelle und zur Arbeit genutzt werden.

Fahren noch öffentliche Busse auf den Inseln?
Die öffentlichen Verkehrsmittel der Inseln sind weiterhin in Betrieb, allerdings mit Einschränkungen. Bei Titsa kann seit dem 17. März nur noch bargeldlos mit der ten+ Karte gezahlt werden. Bargeld wird nicht mehr akzeptiert. Die Linien zum Teide (342 und 348) und nach Teno (369) fahren vorerst nicht. In Las Palmas de Gran Canaria hat die Busgesellschaft Guaguas Municipales den Verkehr um 50% reduziert und akzeptiert ebenfalls nur noch bargeldlose Zahlung mit dem „bono“.

Welche Einrichtungen sind geschlossen?
Restaurants, Cafés, Bodegas, Bars, Spielhöllen und Kasinos, Diskotheken und Lotterieannahmestellen sind geschlossen. Seit dem 13. März sind in Spanien alle Kindergärten, Kitas, Schulen, Universitäten und allen anderen Bildungseinrichtungen geschlossen. Das gilt bis auf Weiteres auch für Kinos, Theaterhäuser, Veranstaltungssäle, Museen, Sporthallen, Schwimmbäder, Zoos, Vergnügungsparks, Wasserparks, Tennisclubs, Golfplätze und andere Sportvereine, Fitnessstudios, Fußballstadien.

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