Asteroid auf Kollisionskurs


Das „Gran Telescopio de Canarias“ ist an einem Programm zur Früherkennung von Asteroideneinschlägen beteiligt. Foto: IAC

Das Großteleskop der Kanaren GTC hat einen Himmels- körper ausgemacht, der 2082 die Erde treffen könnte

Kanarische Inseln – Das Große Teleskop der Kanaren, kurz GTC, kommt bei einem gemeinsamen Programm des Kanarischen Astrophysikalischen Instituts IAC und der Europäischen Weltraumorganisation ESA zum Einsatz, das der Beobachtung potenziell gefährlicher Asteroiden dient. Ende April wurde mittels des GTC der Asteroid 2019 DS1 entdeckt, der in einigen Jahrzehnten sehr dicht an der Erde vorbeifliegen und möglicherweise sogar mit ihr kollidieren wird.

Mittels der neuen, durch das GTC gelieferten Daten konnte der Orbit des Asteroiden genauer berechnet werden, sodass nun vorhergesagt werden kann, wann und bis auf welche Entfernung sich 2019 DS1 wieder der Erde nähern wird. Er wurde am 28. Februar 2019 durch das Suchprogramm Catalina Sky Survey entdeckt, als er etwa 1.000.000 Kilometer von der Erde entfernt war. Das GTC beobachtete ihn über eine Entfernung von bis zu 50.000.000 Kilometern hinweg. Dank der Daten, die es lieferte, konnte berechnet werden, dass der Asteroid am 26. Februar 2082 in einer Entfernung von 165.000 Kilometern zwischen der Erde und dem Mond hindurchfliegen wird.

Javier Licandro, der Koordinator der Forschungsabteilung des IAC, erklärt dazu, diese Zusammenarbeit zwischen IAC und ESA stelle das GTC in die erste Line des Programms zur Verteidigung des Planeten. Julia de León, die Leiterin der Sonnensystem-Forschungsgruppe des IAC, erklärt dazu: „Die frühzeitige Erkennung  eines wahrscheinlichen Einschlages ermöglicht es, Maßnahmen zu treffen und die Folgen zu minimieren.“

Würde 2019 DS1 mit seinen zwanzig bis vierzig Metern Durchmesser auf der Erde einschlagen, gäbe es eine Katastrophe, die in etwa das Ausmaß des Tunguska-Einschlages von 1908 haben würde.

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