Auflehnung gegen Marina in Mesa del Mar


© Moisés Pérez

Bauträger möchte einen Jachthafen mit 500 Anlegern bauen

Kurz vor dem offiziellen Beginn der Wahlkampagne kann man dieser Tage wohl kaum alle Äußerungen und Versprechen der lokalen Politiker für bare Münze nehmen, denn immerhin hängen bekanntlich viele ihr Fähnchen nach dem Wind. In Tacoronte jedenfalls hat sich der amtierende Bürgermeister Hermógenes Pérez (CC) deutlich gegen den Vorschlag eines Bauträgers ausgesprochen, der einen Sporthafen von beachtlicher Größe in Mesa del Mar bauen will.

Die Marina soll eine Fläche von etwas mehr als 160.000 qm belegen und 500 Liegeplätze für Sportboote haben. Die Pläne des Bauträgers, der sein 90 Millionen Euro-Projekt „Parque Marítimo Guayonje“ getauft hat, sehen außerdem zwei Molen zum Schutz der Bucht und eine neue Zufahrtsstraße durch einen Tunnel vor. Vervollständigt soll das Angebot durch einen Jachtclub, eine Schwimmbadanlage, ein Trockendock, Geschäfte und Gastronomiebetriebe werden.

Das Projekt liegt derzeit dem Gemeinderat zur Prüfung vor, der zwar noch kein offizielles Urteil gesprochen, seine Meinung allerdings bereits klar und deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Zwei Hauptmängel werden aufgezählt, die eine Genehmigung unmöglich machen: Erstens ist die Straße, die von Tacoronte hinunter zur Bucht von Mesa del Mar führt bereits heute überlastet und nicht dafür ausgelegt, ein noch größeres Verkehrsaufkommen zu verkraften. Zweitens, heißt es aus dem Rathaus, sei Mesa del Mar als ein ruhiger Ort bekannt, dessen Abgeschiedenheit und Beschaulichkeit seine Beliebtheit bei Ruhe suchenden Gästen ausmacht. Diese ruhige und entspannte Atmosphäre könne mit Geld nicht bezahlt werden und eine Straße hinter dem Strand – wie es das Projekt vorsieht – würde definitiv der Stille ein Ende setzen. „Es wäre ein Attentat auf die Umwelt, das die Harmonie der Küstenlandschaft zerstören würde, und wir können ein solches verrücktes Vorhaben nicht genehmigen“, erklärte Bürgermeister Hermógenes Pérez dazu und spricht damit vielen Einwohnern aus der Seele. Die Bürger haben nämlich schon mehrere Demos organisiert und  eine Unterschriftensammlung durchgeführt, um den Hafenbau zu verhindern.

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