Badespaß steht unter Strafe


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Nach der Eröffnung derPlaza de España nutzten viele Menschen den großen künstlichen See in der Mitte des Platzes für ein Bad

Seit dem 24. Juli haben die Bürger von Santa Cruz de Tenerife offiziell ihren Hauptplatz – in neuem und gepflegtem Outfit – zurück. Nach der mehrjährigen Neugestaltung nach den Plänen der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron fand im Beisein von Jacques Herzog die feierliche Eröffnung durch Cabildo-Präsident Ricardo Melchior statt.

Auch der kanarische Regierungschef Paulino Rivero und zahlreiche andere Honoratioren waren anwesend. Musik und ein großes Feuerwerk waren Höhepunkte der Veranstaltung. Zu ersten Mal wurde das große Becken in der Mitte des Platzes mit Meerwasser gefüllt, und zur Feier des Tages schoss auch die Süßwasserfontäne in den Abendhimmel.

Die ersten Kommentare der Bürger waren zumeist positiv. Die meisten Befragten waren mit dem Ergebnis der 19 Millionen Euro teuren Neugestaltung zufrieden und freuten sich über die Eröffnung. Besonders der Salzwassersee, die begrünten Gebäude und das restaurierte Kriegerdenkmal fanden Gefallen.

Zweiffellos ist das runde Wasserbecken, das mit Meerwasser vollgepumpt wird, die Hauptattraktion des ansonsten eher schlichten Platzes, und auch eine Versuchung…  Schon am Tag nach der Einweihung genehmigten sich viele Santa­cruceros ein erfrischendes Bad in ihrem neuen „Meerwasserbecken“. In Bikini und Badehose genossen sie die kühle Erfrischung, nahmen ein Sonnenbad, kurzum: die Plaza wurde zu einem improvisierten Freibad. Dabei schaute die Polizei zunächst etwas ratlos und untätig zu. Aber schon wenige Tage später erteilte die Stadt genaue Anweisungen und erinnerte die Bevölkerung daran, dass es streng verboten ist, in öffentlichen Brunnen – der Meerwassersee auf der Plaza de España eingeschlossen –  zu baden. Widerrechtlich Handelnde müssen mit einem Bußgeld zwischen 60 und 300 Euro rechnen.

Dass bei den sommerlichen Temperaturen der bloße Anblick des frischen Meerwassers ausreicht, um die Menschen nach einem erfrischen­den Bad lechzen zu lassen, hätten die Verantwortlichen sich eigentlich denken können. Die Drohung hat allerdings Wirkung gezeigt. Kaum einer wagt sich jetzt noch mit den Füßen in den See. Dies mag auch an den verstärkten Patrouillen der Ordnungshüter liegen.

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