Bericht aus Brüssel: „Die wirtschaftliche Erholung hat die Armutsdaten nicht verbessert“


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Jetzt ist die Zeit, in der die verschiedensten Institutionen ihre Jahresberichte veröffentlichen, und, wie es scheint, gibt es über die sozioökonomischen Verhältnisse in Spanien wenig Gutes zu berichten. Nach dem Roten Kreuz hat nun auch die Europäische Union einen vorwiegend negativen Bericht abgegeben.

 „Der Wirtschaftsaufschwung wirkt sich verspätet auf den Arbeitsmarkt aus. Und mit noch größerer Verspätung gelangt er zu den Menschen, die in Armut leben“. So beginnt der Entwurf der Studie „España 2016“, welche die Europäische Union in Auftrag gegeben und kürzlich vorgestellt hat. Die Indikatoren über Armut und soziale Ausgrenzung zeigen auf, dass Spanien eines der Länder der EU mit den schlechtesten Daten ist. Fast ein Drittel der Bevölkerung ist von Armut bedroht. Es geht um Familien deren Einkünfte weniger als 60 % der 663 Euro monatlich betragen, die als Armutsgrenze gelten.

„Die Probleme haben sich multipliziert. Spanien wies bereits vor der großen Rezession das stärkste soziale Gefälle auf, und das hat sich in den Krisenjahren durch die hohe Arbeitslosigkeit nur noch weiter vertieft“, heißt es in dem Bericht. 

Brüssel hatte die restriktive Lohnpolitik der Regierung Rajoy zwar angeordnet und lebhaft begrüßt. Doch jetzt schlage sie die sprichwörtlichen Hände über dem Kopf zusammen, angesichts der Auswirkungen der niedrigen Löhne auf das Armutsniveau. Es gibt eine ganz Menge von Anzeichen, so die EU-Kommission, die darauf hindeuten, dass dieser soziale Niedergang noch lange andauern wird, bis es wieder aufwärts geht. Und das, obwohl die Wirtschaft im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent gewachsen ist. Es gibt Armut in allen Bevölkerungsgruppen und sogar absolute Armut. Grund ist vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit und das schnelle Anwachsen der Zahl der Teilzeit- oder gar Stundenverträge, welche eine der höchsten in der gesamten EU ist.

Die Zeitarbeit hat in den vergangenen zehn Jahren erheblich zugenommen. Dabei würden 70 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, einen kompletten Arbeitstag bevorzugen, heißt es unter anderem in der Studie. Allerdings wird dort auch unterstrichen, dass ohne die Reformen des Arbeitsgesetzes in den Jahren 2012 und 2014 etwa 400.000 weitere zusätzliche Arbeitsplätze verloren gegangen wären, und die Erholung auf dem Arbeitsmarkt hätte viel später begonnen. 

Doch die Auswirkungen dieser Reformen waren vom sozialen Standpunkt betrachtet absolut negativ. Eine von acht Personen lebt unterhalb der Armutsgrenze obwohl sie einer Beschäftigung nachgeht. 

Überhaupt ist das Kapitel „Soziales“ in der Studie der Europäischen Kommission erschreckend. Insbesondere die Kinder sind direkt von der Verschlechterung der sozialen Indikaktoren in Spanien betroffen: 2014 waren drei Millionen Kinder von Armut und sozialer Ausgrenzug bedroht. Nichteuropäische Kinder von Immigranten sowie Sinti und Roma stellten den größten Prozentsatz. Brüssel kritisiert die große Diskrepanz der Mindesteinkommen zwischen den einzelnen Regionen. Hier habe es keinerlei Verbesserung gegeben, obwohl dies vonseiten der EU wiederholt angemahnt worden ist.

Auch ohne diese Berichte und Studien ist unseren Lesern und Freunden bewusst, dass sich für die Bevölkerung hier auf der Insel trotz des viel zitierten Aufschwungs wenig geändert hat und viele Familien nach wie vor der Unterstützung bedürften, um ihre dringendsten Bedürfnisse bestreiten zu können. Und so konnten wir uns wieder über einige großzügige Spenden freuen. Der deutsche Männerchor del Norte hat zum Saisonabschluss bei den Mitgliedern gesammelt und uns 200 Euro gespendet. Das Ehepaar Nolden übergab zum wiederholten Mal eine Spende, und von Sven Werner, Waltraud Weber, Georg Payer, Ehepaar Reibold sowie einem anonymen Spender haben wir Überweisungen auf unser Konto erhalten. Ihnen allen ein ganz herzliches Dankeschön. 

Ein „sinnvolles“ Geschenk

Jetzt ist wieder die Zeit der Hausfeste. Es wird zu Geburtstagen, Jubiläen und anderen Festlichkeiten eingeladen und man weiß gar nicht mehr so recht, was man sich von seinen Gästen wünschen soll. Warum stellen Sie nicht eine Geschenkebox auf und wünschen sich eine Geldspende für die Aktion „Aus Geben wächst Segen“, das ist wirklich ein sinnvolles Geschenk. Einige unserer Leser haben so beachtliche Beträge für unser Spendenkonto zusammengebracht und waren stolz auf ihre großzügigen Gäste.

Spendenempfänger: 

„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isi­dro/­ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16) Euro 31.760

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) Euro 3.500

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930

Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12, 06/13, 06/14, 6/15, 01/16) Euro 5.750

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16) Euro 14.500

Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12, 3/13, 12/13, 3/14) zus. Euro 8.000

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14) Euro 2.483,83

Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) Euro 3.300

Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16) Euro 3.410

Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. Euro 3.775

Tagesstätte für behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16) Euro 6.000

Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000

Refugio Majorero, Fuerteventura (02/16) Euro 250

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos.  

Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Unser Spendenkonto bei der Banco Sabadell

IBAN: ES1400810403340001185625 

BIC: BSABESBBXXX

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