Bildung ist das Licht meiner Augen…


© Wochenblatt

Auf Gran Canaria gegründete Hilfsorganisation lädt zu einem Benefizessen ein

In einem nepalesischen Lied heißt es: „Bildung ist das Licht meiner Augen, es erhellt mich. Bildung ist die Tinte, mit der mein weiteres Leben geschrieben wird“. Lange blieben diese Zeilen in den Schulen Nepals stumm.

In der internationalen Koproduktion „Das Tor zu einer neuen Welt“ von Radio Sagarmatha und Deutsche Welle Radio wird deutlich, dass der Zugang zur Schulbildung über das Schicksal Tausender nepalesischer Kinder entscheidet. 2007 lag die Analphabetenrate in dem kleinen Land im Himalaya bei 51%.

Diese Erkenntnis, seine Liebe zu Nepal und sein Bedürfnis, anderen zu helfen mag auch José Díaz aus Las Palmas 2003 zur Gründung einer Hilfsorganisation für nepalesische Kinder bewogen haben. Zwei Jahre arbeitete er ehrenamtlich und unentgeltlich in Nepal und bildete Lehrer aus.

In dieser Zeit, berichtet er, bekam er die Entbehrungen der Kinder dort hautnah mit und erkannte, dass es vielen Familien an Möglichkeiten fehlt, um ihre Kinder zur Schule zu schi­cken. Zusammen mit wenigen Anderen startete José Díaz ein Projekt, um Kindern eine angemessene Schulbildung zu ermöglichen. Educanepal hat es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, die Lebensgemeinschaften, in denen diese Kinder leben, zu unterstützen und Projekte zu fördern, die deren Lebensbedingungen verbessern und ihre Grundbedürfnisse (Trinkwasser, Nahrung) decken.

Bald wird José Díaz von Gran Canaria wieder nach Nepal aufbrechen, um dort bei der Fertigstellung eines Behindertenheims und einer neuen Schule zu helfen, damit die Zahl der Kinder, die Schulbildung erhalten auf 1.000 erhöht werden kann. Doch zuvor sind verschiedene Benefizveranstaltungen auf Gran Canaria geplant.

Am 28. Oktober um 20.00 Uhr wird José Díaz im Club de Prensa Canaria seinen Dokumentarfilm „Niñas de Hojalata“ über den Mädchenhandel in Nepal vorstellen. Der Film zeigt, wie die Menschenhändler vorgehen und wie Educanepal darum kämpft, Hunderten von Mädchen dieses Schicksal zu ersparen.

Aus der Not der nepalesischen Bevölkerung schöpfen Bordellbesitzer und Menschenhändler der Nachbarländer Gewinn. Sie kommen nach Nepal und locken Kinder und junge Frauen mit der Aussicht auf eine Ausbildung, eine vielversprechende Heirat oder gute und gutbezahlte Jobs nach Indien, Pakistan und Hongkong. Fälle, in denen arme Familien den Versprechungen der Menschenhändler glauben und ihre Kinder aus Unwissenheit und Not verkaufen, sind nicht selten.

Die Verschleppung nepalesischer Mädchen in indische Bordelle zählt weltweit zu den erschreckendsten bekannten Fällen des organisierten Menschenhandels. Jährlich werden mehr als 10.000 Mädchen zwischen neun und sechzehn Jahren aus Nepal und Bangladesch in die Bordelle Indiens verschleppt. Mittlerweile arbeiten nach Schätzungen von Expertinnen und Experten 200.000 bis 250.000 nepalesische Frauen und Kinder in der Prostitution in Indien.

Am 31. Oktober wird in Las Palmas ein Benefizessen veranstaltet. Die Teilnahme kostet 25 Euro (Infos bei Jose unter Tel. 610 770 860, Spanisch). Am 22. November findet eine weitere Benefizveranstaltung statt – eine „solidarische Wanderung“ von Cruz de Tejeda nach El Aserradero (Infos bei Roman unter Tel. 620 264 721, Spanisch).

Weitere Infos über die Hilfsorganisation und dar-über wie Sie helfen und/oder Mitglied werden können, erhalten Sie im Internet unter

Sharing

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.