Binter CV: die neue Airline von Kap Verde


Am 12. November stieg Binter offiziell in den regionalen Flugverkehr von Kap Verde als zweite Regionalfluggesellschaft des Landes ein. Der Taufe der ersten Maschine von Binter CV auf den Namen „Ilha do Fogo“ wohnten die wichtigsten kanarischen und kapverdischen Politiker bei. Fotos: EFE

Seit dem 12. November verbindet die Binter-Filiale mit einer ATR 72 die Inseln Santiago, Sal und San Vicente

Kap Verde – Die kanarische Fluggesellschaft Binter befindet sich auf internationalem Expansionskurs: Zum ersten Mal verkehrt die Airline mit ihrer Filiale Binter CV nun auch außerhalb der Kanaren. Am 12. November stieg Binter CV in den regionalen Flugverkehr der Kapverdischen Inseln ein und verbindet seitdem täglich mehrmals die Inseln Santiago, San Vicente und Sal. Zwei Tage später wurde in Anwesenheit der wichtigsten Politiker der Kanarischen und der Kapverdischen Inseln das erste Flugzeug von Binter CV, die „Ilha do Fogo“, getauft.

Der erste Flug von Binter CV

Mitte November hat Binter Geschichte geschrieben, indem sie als erste spanische Fluggesellschaft innerhalb Afrikas regionale Flüge anbietet.

Nach langem Warten auf die erforderlichen Genehmigungen konnte die ATR 72 von Binter CV am 12. November um 7.10 Uhr zum ersten Mal vom Flughafen von Praia auf der Insel Santiago abheben. Mit diesem ersten regionalen Flug auf den Kapverden, und zwar auf die Insel Sal, nahm Binter CV den Wettbewerb mit dem bislang einzigen Anbieter, der kapverdischen Fluggesellschaft TACV, auf. Es war ein besonderer Flug, auch für die ersten Passagiere. Sie durften das obligatorische rote Band mit durchschneiden und erlebten einen speziellen Service an Bord.

Marina Ferreira, Verkaufsleiterin von Binter, erklärte, zunächst würde man die Inseln Santiago, Sal und San Vicente – auf denen 75% der Einwohner leben – mehrmals am Tag mit sechs Flügen miteinander verbinden. Hätten sich diese Routen etabliert, wolle die Airline bereits im kommenden Jahr alle Inseln, die über einen Airport verfügen, anfliegen und hierbei auf die in den vergangenen drei Jahrzehnten auf den Kanaren gesammelten Erfahrungen zurückgreifen.

Für ihr Geschäft in Kap Verde hat Binter die Filiale Binter CV gegründet. Bis Jahresende soll die Belegschaft auf über 80 Personen erhöht werden. Dabei handele es sich größtenteils um Einheimische, die bei Binter auf den Kanaren ausgebildet worden seien, gab das Unternehmen bekannt. Raúl Zapico, Direktor von Binter CV, kündigte an, dass in Kürze ein zweites Flugzeug den Betrieb aufnehmen werde, das sich bereits in Praia befinde und nur auf seinen Einsatz warte.

Bestätigen sich die Erwartungen von Binter, soll diese Maschine Anfang 2017 den Flugverkehr nach Fogo aufnehmen. Läuft alles nach Plan, könnte bereits Mitte des Jahres eine dritte Maschine auch Maio, São Nicolau und Boa Vista anfliegen, womit Binter CV täglich 24 Flüge auf den Kapverdischen Inseln anbieten würde.

Binter will sich einen potenziellen Markt von 350.000 Passagieren im Jahr erschließen, bei denen es sich zu 95% um einheimische Fluggäste handelt.

Premier Correia begrüßt den neuen Wettbewerber

Am 14. November folgte dann der offizielle Festakt. Auf dem internationalen Flughafen Nelson Mandela in Praia auf Santiago fanden sich der kapverdische Premierminister José Ulisses Correia, der kanarische Regionalpräsident Fernando Clavijo, Binter-Präsident Pedro Agustín del Castillo und eine bedeutende Delegation von Unternehmern beider Inselregionen ein, um den Einstieg von Binter in den regionalen Flugverkehr der Kapverden gebührend zu feiern und die ATR 72 auf den Namen „Ilha do Fogo“ zu taufen.

V.l.n.r.: Nieves Lady Barreto, Ressortleiterin der Kanarenregierung, Pedro Agustín del Castillo, Präsident von Binter, Fernando Clavijo, Präsident der Kanarischen Inseln, José Ulisses Correia, Premierminister von Kap Verde, Caridad Batalla, Botschafterin Spaniens in Kap Verde. Foto: EFE
V.l.n.r.: Nieves Lady Barreto, Ressortleiterin der Kanarenregierung, Pedro Agustín del Castillo, Präsident von Binter, Fernando Clavijo, Präsident der Kanarischen Inseln, José Ulisses Correia, Premierminister von Kap Verde, Caridad Batalla, Botschafterin Spaniens in Kap Verde. Foto: EFE

Ulisses Correia begrüßte die kanarische Airline auf den Kapverdischen Inseln und freute sich über das neue Angebot. „Kap Verde unterstützt diese Investition, die unseren Unternehmern und unseren Bürgern eine Alternative und die Möglichkeit bietet, mit einer sicheren, pünktlichen und international anerkannten Gesellschaft zu reisen,“ so der Premier.

Fernando Clavijo bezeichnete die Expansion von Binter nach Kap Verde als Beispiel für die Bedeutung der zukunftsweisenden Allianz zwischen den beiden Archipelen.

Ein Inselstaat westlich von Afrika

Seit 2012 fliegt Binter von den Kanaren aus die Kapverdischen Inseln an. Derzeit gibt es zwei Verbindungen pro Woche – immer dienstags und freitags – mit den Inseln Sal und Santiago.

Die Republik Cabo Verde besteht aus 15 Inseln, von denen 9 bewohnt sind. Die Hauptstadt Praia liegt auf der Insel Santiago. Derzeit leben etwas über eine halbe Million Menschen in dem Inselstaat. Wie auf den Kanaren herrscht auch auf den Kapverden ein mildes ozeanisches Klima, wenn auch wärmer und trockener. Der Tourismus trägt derzeit mit etwa 10% zum BIP bei und konzentriert sich auf Sal. Segler und Windsurfer besuchen gerne die im Passatwind gelegenen Inseln. Vor acht Jahren wurde das Land zu einem Staat mit mittlerem Einkommen heraufgestuft, doch sind viele Familien auf die Zuwendungen emigrierter Familienangehöriger angewiesen.

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