Las Palmas schickt Bohrinseln nach Santa Cruz


Derzeit befinden sich sieben Bohrschiffe und Bohrinseln im Hafen von Santa Cruz. Foto: puertos de tenerife

Teneriffas Hauptstadthafen erwartet ein Schwimmdock für den Sommer 2017

Gran Canaria/Teneriffa – In den vergangenen Monaten haben die Hafenbehörde von Las Palmas und die dort ansässigen Unternehmen diverse Anfragen von Bohrinselbetreibern zwecks Reparatur oder Wartung abgelehnt und sie nach Santa Cruz weitergeleitet.

Héctor Peñate, Verkaufsleiter des Unternehmens Hidromar, erklärte, zwar würden noch Reparaturarbeiten vorgenommen, doch sei der Platz äußerst begrenzt und Las Palmas ausgelastet. „Wir warten händeringend auf die Erweiterung der Hafenmole Reina Sofía, womit wir an Platz sowohl im Wasser als auch an Land gewinnen würden.“ Hidromar plant eine Erweiterung der dem Unternehmen zur Verfügung stehenden Fläche von einem auf zwei Hektar und will sich diese Erweiterung knapp drei Millionen Euro kosten lassen.

Bei der zuständigen Behörde ist man sich des Platzmangels und der dringenden Erweiterung bewusst, um die Nachfrage bedienen, und die Offshore-Unternehmen nicht nach Santa Cruz verweisen zu müssen. Deshalb bemüht sich die Hafenbehörde, so bald wie möglich die Hafenplanung zu ändern und die Hafenmole Reina Sofía mit drei Pontons um 200 m verlängern zu können. Luis Ibarra, Präsident der Behörde, reiste allein zu diesem Zweck dieser Tage nach Madrid, um beim Küstenamt die Planänderung voranzutreiben.

Derweil bemüht man sich vor Ort, die Verschrottung verlassener Schiffe voranzutreiben, um auch auf diese Weise Platz zu schaffen.

Im Vorteil

Ab Sommer 2017 soll der Hafen von Santa Cruz über ein Schwimmdock zur Reparatur von Schiffen „auf dem Trockenen“ verfügen, wie Cristóbal Núñez, einer der Verantwortlichen der von Shipyards geleiteten Werft, gegenüber einer Zeitung bekannt gab. Damit wird sich Teneriffas Hauptstadthafen einen Vorteil gegenüber dem direkten Konkurrenten Las Palmas verschaffen.

Das Schwimmdock soll zur Werft gehören und ebenfalls an der Ost-Mole stationiert sein, womit Shipyard Aktivitäten und Angebot erheblich ausbauen kann. Bislang konzentriert sich die Werft insbesondere auf die Reparatur und Wartung von Bohrinseln auf dem Wasser, doch mit dem Schwimmdock wird Shipyards auch Schiffe und „auf dem Trockenen“ reparieren können.

Im Gespräch mit der Zeitung La Opinión erklärte Núñez, das Geschäft der Bohrinsel- und Schiffsreparaturen bereichere nicht nur den Hafen, sondern auch die Hauptstadt und die ganze Insel, denn die Aufträge würden Millionen bringen, während die Besatzungen erhebliche Mittel für Unterbringung, Verpflegung, Einkäufe oder Freizeitaktivitäten ausgeben würden.

Laut Núñez war diese Aktivität aus dem Hafen verschwunden, und es sei mit viel Mühe, Arbeit und Problemen verbunden gewesen, das Geschäft wieder aufzubauen.

Ricardo Melchior, Präsident der Hafenbehörde, hat schon mehrmals darauf hingewiesen, dass dem Hafen mit Wiederaufnahme der Schiffsreparaturen eine „großartige Zukunft“ blühe. Nach Angaben der Hafenbehörde ist die Zahl der sich diesem Wirtschaftszweig widmenden Unternehmen seit 2014 von 13 auf 66 angewachsen.

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