Cabildo will Ausbau des Schienennetzes vorantreiben


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In der kommenden Legislaturperiode sollen die Straßenbahnlinien verlängert und eine dritte gebaut werden

Cabildo-Präsident Carlos Alonso hat die neuesten Pläne für den Ausbau des Straßenbahnnetzes von Santa Cruz bekannt gegeben, darunter den Bau einer dritten Linie in der kommenden Legislaturperiode. Nach den Worten Alonsos arbeitet das Betreiberunternehmen Metropolitano de Tenerife (MTSA), an dem die Inselregierung zu 80% beteiligt ist, derzeit an drei Projekten zum Ausbau des Straßenbahnnetzes von Santa Cruz und La Laguna.

Zum einen soll die Linie 1, die Santa Cruz‘ Umsteigebahnhof mit La Lagunas Avenida de la Trinidad verbindet, bis zum Nordflughafen verlängert, zum anderen die Linie 2, die von der Carretera General La Cuesta-Tíncer bis nach Taco führt, bis La Gallega ausgeweitet werden. Doch Alonso hat viel weitergehende Pläne und strebt den Bau einer Linie 3 entlang der Hafenlinie von Santa Cruz an, die von der Mole Nord bis zum Messezentrum führen soll.

Diese dritte Straßenbahnlinie soll vom Messezentrum über die Avenida de La Constitución bis zur Kreuzung mit der Avenida Manuel Hermoso führen, dort Richtung Innenstadt einbiegen, in die Calle Tome Cano abzweigen, zum Fußballstadion Heliodoro Rodríguez López gehen, entlang der Avenida de San Sebastián zur La Salle leiten, dort auf die Brücke Galcerán abbiegen und geradeaus über die La Salle – vorbei an der Plaza Weyler – und die Calle Méndez Nuñez – vorbei am Stadtpark García Sanabria – bis zur Rambla führen. Von dort soll es dann meerwärts bis zur Mole Nord gehen. Folgende Haltestellen sind vorgesehen: Avenida Manuel Hermoso (zwischen dem Einkaufszentrum Meridiano und den Cepsa-Tanks), Tome Cano (in der Nähe des Stadions), Plaza de Weyler, Parque García Sanabria, Cuartel de Almeyda (Rambla).

Carlos Alonso ist entschlossen, dem „Großstadtbereich“ Teneriffas, bestehend aus Santa Cruz und La Laguna, ein angemessenes Straßenverkehrsnetz zu bescheren. Langfristig soll dieses Netz die Attraktivität der Städte erhöhen, die Beweglichkeit der Anwohner und Besucher verbessern und zur wirtschaftlichen Ankurbelung beitragen. So glaubt Alonso, dass mit dem geplanten Ausbau die jährliche Passagierzahl von 14 Millionen auf 25 Millionen steigen würde, womit die Investition relativ schnell amortisiert werden könnte.

Verschwendung?

Nach Bekanntgabe dieser Pläne meldete sich umgehend der Betriebsrat des Busunternehmens Titsa, das ebenfalls im Eigentum des Cabildos steht, zu Wort. Betriebsratsvorsitzender Virgilio Gómez zeigte vollkommenes Unverständnis gegenüber den Plänen der Inselregierung und bezeichnete den Bau einer dritten Straßenbahnlinie zur Verschwendung öffentlicher Gelder. Demnach sei die Bevölkerungszahl von Santa Cruz nicht groß genug, um eine Ausgabe derartigen Ausmaßes zu rechtfertigen. Erst recht nicht in diesen schwierigen Zeiten, wenn immer mehr Anwohner sich wegen finanzieller Schwierigkeiten gezwungen sähen, auf der Suche nach Arbeit in den Süden der Insel umzuziehen. Das Cabildo solle vielmehr in die Erneuerung der veralteten städtischen Busse und die sich zusehends verschlechternden Arbeitsbedingungen der Titsa-Angestellten investieren, forderte Gómez. Die von Alonso vorgebrachten Zahlen über den Zulauf für diese dritte Linie zweifelte der Betriebsratsvertreter an.

Bisher gibt es zwei Straßenbahnlinien im Großraum Santa Cruz und La Laguna. Die Linie 1 verbindet Santa Cruz’ Umsteigebahnhof mit La Lagunas Avenida de la Trinidad, die Linie 2 die Carretera General La Cuesta mit Taco. Cabildo-Präsident Alonso will sich neben der Verlängerung dieser beiden Verbindungen – u.a. bis zum Nordflughafen – auch für den Bau einer Linie 3 durch die Innenstadt von Santa Cruz einsetzen.

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