Nach der Ermordung der Abgeordneten Jo Cox brach der britische Premier die Kontra-Brexit-Kampagne ab
Am 16. Juni landete David Cameron auf Gibraltar. Der historische Besuch – seit 48 Jahren hatte sich kein Premierminister zur Kolonie begeben – wurde aufgrund der Ermordnung der britischen Abgeordneten Jo Cox, die sich gegen den Austritt Großbritanniens aus der EU einsetzte, abgebrochen.
Bereits im Mai war Außenminister Philip Hammond nach Gibraltar gereist, um die Einwohner zur Teilnahme beim Referendum über den sogenannten Brexit am 23. Juni und zur Stimmabgabe für den EU-Verbleib zu motivieren, weil ein Austritt gerade für Gibraltar einschneidende Folgen haben könnte (das Wochenblatt berichtete).
Erst wenige Tage vor dem Besuch wurde die spanische Regierung über das Kommen Camerons informiert, der intensiv Kampagne für den Verbleib des Landes in der EU unter seinen Mitbürgern betreibt. Nach der Ermordung von Cox in Birstall gegen Mittag, landete Cameron zwar noch auf Gibraltar und traf sich mit Gouverneur Fabian Picardo, sagte jedoch die geplante Veranstaltung Kontra Brexit ab. Auf Twitter erklärte Cameron: „Es ist wahr, dass nach dem furchtbaren Angriff auf Jo Cox alle Kampagnen angehalten wurden. Ich werde das für heute Abend geplante Meeting auf Gibraltar nicht vorantreiben.“
Bereits einige Tage vor dem tragischen Ereignis hatten die Parteien den bevorstehenden Besuch Camerons in den Wahlkampf aufgenommen und zum Thema gemacht. Die Regierung Mariano Rajoys meldete sich als Erste und bezog klar Stellung: „Der Regierung gefällt der Besuch David Camerons auf Gibraltar nicht. Die Kampagne um den Austritt aus der EU sollte allein auf britischem Boden ausgetragen werden.“ PSOE und Ciudadanos verlangten eine gemeinsame Stellungnahme aller Parteien, während Podemos-Chef Pablo Iglesias per WhatsApp an Telecinco erklärte: „Gibraltar ist spanisch.“
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