Canarios verurteilen Reformen


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Weniger Entschädigung und höheres Rentenalter

Eine Umfrage des Wirtschafts- und Sozialrates (CES) hat den Unmut der kanarischen Bevölkerung über Arbeitsmarkt- und Rentenreform zutage gebracht.

Im September 2010 wurde die Anzahl der Tage für die Abfindung wegen Entlassung bei neuen Arbeitsverträgen von 45 auf 33 gesenkt, Ende Januar das gesetzliche Rentenalter von 65 auf 67 Jahre erhöht.

Drei Viertel der Canarios sprechen sich gegen die Arbeitsmarktreform aus. Ein noch höherer Anteil meint, die Maßnahme werde nicht die Schaffung von Arbeitsplätzen ankurbeln.  Mehr als die Hälfte der Befragten glauben, die Reform führe insbesondere zu einer Verbilligung der Kündigungen.

Dass die Arbeitslosigkeit weiterhin Hauptproblem und -sorge der kanarischen Bevölkerung ist, wird anhand der hohen Anzahl derjenigen, die für ihre Arbeitsstelle auf eine Lohnerhöhung verzichten würden, erneut verdeutlicht. Fast ein Fünftel würde eine Kürzung der Arbeitszeit und des Gehaltes akzeptieren, um den Arbeitsplatz zu behalten.

Laut der Umfrage ist ein Drittel der Arbeitslosen bereit, eine unterqualifizierte Stelle anzunehmen. Ein Viertel wäre bereit, in einem anderen Wirtschaftssektor zu arbeiten. Eine Arbeit mit geringerem Gehalt käme für weniger als fünf Prozent in Frage.

Weiterhin finden regelmäßig Protestveranstaltungen gegen die Reformen statt, wie diese Aktion der Gewerkschaften Intersindical Canaria und Frente Sindical Obrero Canario in Las Palmas de Gran Canaria Ende Januar. Die Arbeitervertreter „hängten“ sich an Bäumen auf und trugen Plakate mit der Aufschrift „Sie strangulieren uns mit der Arbeitsmarktreform“ (Foto).

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