Chef der Palliativeinheit verlangt mehr Pflegeplätze


Ziel der Palliativmedizin ist, den Patienten mit einer voranschreitenden, unheilbaren und sicher zum Tod führenden Krankheit ein würdevolles, schmerzfreies Sterben zu gewährleisten. Foto: Pixabay

Stationsleiter Miguel Ángel Benítez: „Fast die Hälfte der Patienten, die einer palliativmedizinischen Behandlung bedürfen, kann nicht aufgenommen werden.“

Teneriffa – Die Palliativeinheit des Universitätskrankenhauses La Candelaria in Santa Cruz, der einzigen seiner Art auf Teneriffa, erlebt in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hielt Stationsleiter Miguel Ángel Benítez dieser Tage eine Konferenz im Klinikum ab, bei der er die Erfolge der Einheit hervorhob, gleichzeitig jedoch auf den gravierenden Mangel an Pflegeplätzen und Personal hinwies.

Derzeit verfügt die Palliativeinheit nur über elf Betten, nötig seien jedoch laut Benítez mindestens 50 Betten, um die Patienten, die zur Palliativeinheit überwiesen würden, entsprechend versorgen zu können. Laut dem Stationsleiter könnten fast die Hälfte der Patienten, die palliativmedizinische Versorgung benötigten, nicht in der Spezialeinheit aufgenommen werden.

Darüber hinaus müsste das Personal auf zwischen 14 und 16 Ärzte aufgestockt werden. Entsprechend sollte auch die Anzahl von Krankenpflegern, Verwaltungskräften und Psychologen erhöht werden.

Miguel Ángel Benítez erklärte, in seiner Einheit würden Patienten versorgt, die sich in der Endphase einer nicht mehr heilbaren und sicher zum Tod führenden Krankheit befänden. Ziel der Einheit sei, das Leid der Patienten so weit wie möglich zu mildern. Dabei werde jeder Patient individuell betreut.

Den Angaben von Benítez zufolge wurden in der Palliativeinheit in den letzten zwei Jahrzehnten 19.000 Patienten versorgt.

Doch über die medizinische und psychologische Hilfe hinaus habe sich die Einheit auch wegen ihrer Weiterentwicklung hervorgetan. So habe das spanische Gesundheitsministerium die Einheit von La Candelaria wegen ihrer guten Praktiken hervorgehoben, wozu die Führung einer für jeden Patienten individuellen Check List zur Optimierung der medizinischen Hilfestellung und Sedierung und die Entwicklung eines speziellen Kontrollsystems über die Vergabe potenziell gefährlicher Medikamente gehöre. Auch sei die Einheit eine von national nur zwei, die Methadon als schmerzstillende Alternative anbiete.

Die Palliativeinheit wird insbesondere bei der psychosozialen, emotionalen und spirituellen Hilfestellung von dem Sozialwerk der La Caixa-Bank, dem Roten Kreuz, der Spanischen Krebshilfe (AECC) oder Mapfre Guanarteme unterstützt.

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