Dachverkleidung von Santa Cruz’ Umsteigebahnhof abgestürzt


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Aufgrund der frühen Morgenstunde wurde niemand verletzt

Am frühen Morgen des 13. Dezember stürzte die komplette Dachverkleidung der Halle von Santa Cruz’ Umsteigebahnhof zu Boden. Glücklicherweise ereignete sich das Unglück um 3.45 Uhr in der Früh, sodass niemand verletzt wurde. Ersten Vermutungen zufolge könnten sechs gebrochene Aufhängungen oder eine schlechte Montage zum Nachgeben des Daches geführt haben.

Kettenreaktion

Die Überwachungskameras der Haupthalle von Santa Cruz’ Umsteigebahnhof nahmen am 13. Dezember um 3.45 Uhr auf, wie die aus Modulen bestehende, über 42 Tonnen schwere und 2.106 Quadratmeter umfassende Dachverkleidung sich erst an einer Stelle ablöste und in einer Kettenreaktion ein Teil das andere mit sich zu Boden riss. Glücklicherweise war zu dieser Nachtzeit das Gebäude geschlossen und auch das Sicherheitspersonal befand sich außer Reichweite, sodass niemand verletzt wurde.

Später am Tag bot sich den Behörden und den Benutzern ein Bild der Zerstörung, denn die Dachplatten und Metallgehänge hatten die Stühle und Tische der Cafeteria sowie den kompletten Boden unter sich begraben. Dabei war das Gebäude erst 1998 fertiggestellt worden.

Suche nach der Ursache

Die ersten Techniker vor Ort vermuteten, ein Fabrikationsfehler bei den verwendeten Materialien sei schuld am Ablösen der Dachverkleidung. Andere Experten bezeichneten diese Möglichkeit als eher unwahrscheinlich, verwiesen auf die guten und renommierten Marken der verwendeten Materialien und sahen die Ursache eher bei schlampigen Verankerungsarbeiten.

Später am Tag nahmen José Ángel Domínguez Anadón, Architekt des Gebäudes, und Rosa Dávila, Generaldirektorin des Transportamtes der kanarischen Regierung [Eigentümerin des Umsteigebahnhofes, der vom Cabildo über das eigene Unternehmen Titsa betrieben wird], das Chaos in Augenschein. Der Architekt stellte fest, dass die Falze von sechs rostbeständigen Stahl­aufhängungen gebrochen waren und die Kettenreaktion ausgelöst hatten. Domínguez Anadón äußerte ungläubig: „Es ist vollkommen anormal, dass ein solches Teil in dieser Weise bricht“, und deutete einen Materialfehler an. Allerdings könne auch die Montage schlecht ausgeführt worden sein. Der Architekt verwies darauf, dass es verfrüht sei, eine Ursache zu benennen, und die Untersuchungen abgewartet werden müssten.

Allerdings gab er zu, dass damals die ausführenden Bauunternehmen aus Kostengründen die Verwendung billigerer Teile vorgeschlagen hätten, doch dies sei strikt abgelehnt worden und man habe „das Beste auf dem Markt“ verwendet.

Befragt nach möglicherweise nicht durchgeführten Kontrollen erklärte Domínguez Anadón, es sei nicht nötig, die Dachverkleidungen zu überprüfen, und wenn, dann könnten nur Experten die Kontrollen durchführen. Er beteuerte, Titsa jedenfalls arbeite präventiv.

Das kanarische Transportamt und Experten verschiedener Fachgebiete nahmen sofort die Untersuchungen auf. Teile des Materials wurden bereits am selben Tag zur genauen Analyse an Laboratorien gesendet.

Uneingeschränkter Service

Manuel Ortega, Direktor von Teneriffas Amt für Mobilität, erklärte umgehend, nur die Haupthalle sei betroffen und der Umsteigebahnhof an sich funktionsfähig; es würde keine Einschränkungen beim Bus- und Straßenbahndienst und bei den Parkmöglichkeiten geben.

Titsa habe die Verkaufsstellen an die oberen Busanlegestellen verlegt und die nötigen Sicherheitsmaßnahmen für Benutzer und Personal ergriffen.

Ortega bat die Benutzer um Verständnis und wies darauf hin, dass während der Aufräumarbeiten nur der Eingang der Avenida Tres de Mayo und die Seiteneingänge des Gebäudes zugänglich seien.

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