Das Archiv der häuslichen Schande


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Problemthema „Gewalt im engsten Familienkreis“

Fast 100.000 Menschen – 90,5% davon Männer – wurden seit seiner Einführung im vergangenen Jahr im „Zentralregister für den Schutz von Opfern häuslicher Gewalt“ registriert.

Madrid – Diese vom Justizministerium gegründete Datenbank dient der Erfassung sämtlicher Anzeigen, die im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt erstattet und zum Verfahren zugelassen wurden, seit im August 2003 ein so genannter Opferschutzbefehl erlassen wurde. Außerdem soll dadurch die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch von Richtern, Staatsanwälten und Kriminalpolizei gefördert werden, nicht zuletzt zum besseren Opferschutz.

Nach Angaben des Justizministeriums wurden bisher insgesamt 98.749 wegen häuslicher Gewalt angezeigte Personen in der Datenbank registriert. 90,5% davon sind Männer. Davon wiederum sind 76,2% Spanier und die übrigen Ausländer verschiedenster Nationalitätem. Bei den 9.411 in der Datenbank registrierten Frauen sind 78,4% spanischer Nationalität. Wobei beachtet werden muss, dass nicht alle registrierten Personen auch tatsächlich Gewalttäter sein müssen, da viele von ihnen noch nicht verurteilt wurden.

In diesem Jahr sind allein bis Ende August 41 Frauen von ihren Ehemännern bzw. Lebens- oder Expartnern umgebracht worden.

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