Das Ende der „Príncipe de Asturias“


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Das ehemalige Flaggschiff der spanischen Marine wird in der Türkei abgewrackt

Madrid – Das Schicksal des Flugzeugträgers „Príncipe de Asturias“ war nicht bei einem feindlichen Angriff, sondern von der Wirtschaftskrise besiegelt worden. Bereits im Februar 2013 war das einstige Flaggschiff der spanischen Armada außer Dienst gestellt worden. Nun wurde das Schiff im vierten Anlauf an ein spanisch-türkisches Konsortium für die Hälfte des ursprünglich festgelegten Ausgangspreises versteigert.

Die „Príncipe de Asturias“ wurde von der spanischen Bazán-Werft (heute Navantia-Werft) gebaut. Der Stapellauf fand 1979 statt, doch die Übergabe an die Marine erfolgte erst 1988. Seitdem wurde der für die U-Boot-Abwehr konzipierte Flugzeugträger mit Heimathafen Rota insbesondere bei internationalen Missionen eingesetzt. Das 196 m lange, 24 m breite, mit einer Schanze ausgestattete und über einen ungewöhnlich großen Hangar verfügende Schiff konnte eine Besatzung von 811 Mann und bis zu 37 Kampfflugzeuge bzw. Kampf- und Rettungshubschrauber aufnehmen.

Ein Vierteljahrhundert war sie das Flaggschiff, doch aufgrund der Wirtschaftskrise, des allgemeinen Sparzwangs, der jährlichen Wartungskosten in Höhe von 30 Millionen Euro und der dringenden Notwendigkeit, das Schiff zu modernisieren, entschied das Verteidigungsministerium 2013, die „Príncipe de Asturias“ aus dem Dienst zu nehmen. Nachdem vier Versteigerungsversuche fehlgeschlagen waren, erwarb Ende September ein spanisch-türkisches Konsortium das innen bereits leer geräumte Schiff für 2,9 Millionen Euro. Ursprünglich sollte der Koloss 4,8 Millionen Euro kosten, doch der fallende Stahlpreis hatte die Schrotthändler abgeschreckt.

Das bislang in El Ferrol liegende Schiff wird nun im ägäischen Hafen Aliaga verschrottet.

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