Das Naturphänomen des grünen Blitzes kann von La Palma aus beobachtet werden
Es gibt ihn wirklich, den legendären „grünen Blitz“, der in Jules Vernes Roman „Le Rayon Vert“ im Jahr 1882 erstmals beschrieben wurde. „Das wundervollste Grün, ein Grün, das kein Maler auf seiner Palette erreicht, ein Grün, dem kein Farbton der Vegetation, keine Schattierung des klaren Meeres nahe käme! Wenn es ein Grün im Paradiese gibt, dann kann es nur von dieser Tönung sein; es ist gewiss das wahre Grün der Hoffnung“ – so lautet die begeisterte Beschreibung des Phänomens in dem Roman.
Die Kanarischen Inseln sind, jede für sich, für ganz unterschiedliche Sehenswürdigkeiten bekannt. La Palma ist von der Natur besonders reich gesegnet, nicht umsonst wird die Insel auch „die Schöne“ genannt. Doch ganz abseits der bekannten und in Reiseführern empfohlenen must-sees kann man auf La Palma auch ein ganz besonderes Naturwunder live erleben. Die Rede ist vom sagenhaften Naturphänomen des grünen Blitzes, auch grünes Leuchten oder grüner Strahl genannt.
Diejenigen, die den grünen Blitz einmal erlebt haben, versichern, dass er eine ungeheure Faszination ausübt, fast ebenso wie das Polarlicht. Nur für wenige Sekunden flackert das grüne Licht am oberen Rand der Sonne auf. Obwohl das Phänomen auch beim Sonnenuntergang beobachtet werden kann, ist es meist ein „Morgenwunder“.
Der Mythos hat durchaus eine wissenschaftliche Erklärung und ebenso ist seine Sichtbarkeit am Morgenhimmel kalkulierbar. Dies zumindest versichert José Antonio Fernández Arozena, Lehrer für Physik und Mathematik. Er befasst sich seit Jahren mit diesem Phänomen und hat jetzt auf einem Kongress das Ergebnis seiner Forschungsarbeit vorgestellt. Dass der höchste Punkt La Palmas unter anderem durch die Klarheit der Athmosphäre ein hervorragender Ort ist, um sich auf die Lauer zu legen und das „Morgenwunder“ zu beobachten, ist bekannt.
José Antonio Fernández Arozena verspricht aber außerdem noch folgendes: Wer vom Roque de los Muchachos aus zwischen dem 27. November und dem 22. Januar haargenau zwischen 08.01 und 08.06 Uhr den Sonnenaufgang mit Blick auf den Teide auf Teneriffa verfolgt, der wird den grünen Blitz nicht verpassen; immer vorausgesetzt, die athmosphärischen Bedingungen stimmen.
„Diese mathematische bzw. wissenschaftliche Gewissheit tut jedoch dem Mysterium, der Spannung und dem Naturwunder keinen Abbruch“, versichert Fernández Arozena und betont: „Es ist äußerst wichtig, dass sich der Teide zwischen der Sonne und dem Beobachter befindet.“
Seine Anweisungen, um das wunderbare Leuchten vom Roque de los Muchachos aus zu sehen, lauten: „Den Blick auf den Himmel hinter der Silhouette des Vulkans richten. Kurz bevor die Sonne hinter dem majestätischen Teide auftaucht ist dann das grüne Leuchten zu sehen, das vielleicht nur ein oder zwei Sekunden dauert und sogleich von der aufgehenden Sonne abgelöst wird.“[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]
