„Die Kanaren hatten den teuersten Warenkorb“


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Markteintritt des Discounters Lidl steht unmittelbar bevor

„Die Kanaren haben hatten den teuersten Warenkorb Spaniens“ – mit diesem Werbeslogan bereitet der deutsche Discounter Lidl seit Wochen die Verbraucher auf den bevorstehenden Markteintritt vor.

Knapp drei Wochen vor Eröffnung der ersten Filialen auf Teneriffa wurde am 14. Januar das neue Logis­tik­zentrum von Lidl im Industriegebiet bei Güímar eingeweiht. Zahlreiche Persönlichkeiten der kanarischen Politik und Wirtschaft nahmen an dem Akt teil.

Neben dem Cabildo-Präsidenten Ricardo Melchior und dem Bürgermeister von Güímar, Rafael Yanes, waren auch Peter-Christian Haucke, der deutsche Konsul von Gran Canaria, und der deutsche Honorarkonsul auf Teneriffa, Ingo Pangels, bei diesem bedeutenden Tag für die erfolgreiche deutsche Handelskette zugegen.

In der Eröffnungsrede erklärte der Lidl-Spanien-Chef Michael Aranda die Strategie des Konzerns auf den Kanaren und ging auf den schwierigen Prozess ein, sich auf den Kanaren zu etablieren. „Bereits 2002 war die Entscheidung gefallen, auf die Kanaren zu expandieren. Doch dies gestaltete sich weit schwieriger als erwartet“, sagte Aranda rückblickend. Obwohl Lidl mit einer prall gefüllten Kasse auf die Kanaren gekommen war, wurden dem Discounter unzählige Steine in den Weg gelegt. „Wer hätte gedacht, dass es so schwierig sein würde, 200 Millionen Euro auf den Kanarischen Inseln zu investieren?“ Aranda spielte damit auf das jahrelange Tauziehen mit den kanarischen Behörden an, die nach einer Änderung des Handelsgesetzes die Anträge von Lidl allesamt abgewiesen hatten. Erst nach einer Strategieänderung des Unternehmens kam der Stein ins Rollen, durch Anpassung an die Auflagen der Regionalregierung: Ein breiteres Produktsortiment als üblich anzubieten, 51 Prozent der Artikel nicht von Paletten oder aus Kartons zu verkaufen und mehr Verkaufspersonal in den Filialen zu beschäftigen.

„Nun ist Lidl endlich auf den Kanaren“, freute sich der Regionalleiter Javier Suárez in seiner Ansprache und nannte die beeindruckenden Zahlen des hochmodernen Logistikzentrums, das über 20 Millionen Euro gekostet hat und von dem aus die zwölf Supermärkte versorgt werden, die in den nächsten Wochen auf Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote eröffnen. Bei einer Führung erklärte Suárez die moderne Technik des Gebäudes, das in fünf verschiedene Temperaturzonen unterteilt ist. Mehr als hundert Angestellte werden hier damit beschäftigt sein, an den Verladerampen der 19.700 Quadratmeter großen Halle bis zu 23 Lkws gleichzeitig abzufertigen. Auf dem Dach des Gebäudes sollen in Kürze 17.000 Quadratmeter Solarplatten installiert werden, womit man jährlich die Emission von 450 Tonnen CO2 einsparen will.

Vor nunmehr 15 Jahren hat Lidl in Spanien seine erste Filiale eröffnet und sich auf der spanischen Halb­insel mit 497 Geschäftsstellen und 9.500 Angestellten mittlerweile fest etabliert. Die Kanaren waren die einzige autonome Region, in der Lidl bisher noch nicht vertreten war. Diese Lücke wird nun am 4. Februar geschlossen, wenn die Märkte in Puerto de la Cruz (Las Arenas) und Granadilla ihre Türen öffnen. Am 8. Februar folgen die Filialen von La Laguna und Adeje und am 11. Februar beginnt in Santa Ursula und Las Chafiras der Verkauf. Am 25. Februar startet auch auf Gran Canaria der Verkauf in den Filialen von Telde und Agüimes, am 4. März dann in Ingenio und Vecindario. Auf Lanzarote eröffnet Lidl am 11. März in Arrecife und in Puerto del Rosario auf Fuerteventura. Lidl schafft mit der Eröffnung 600 direkte Arbeitsplätze auf den Kanaren und viele weitere Jobs bei Zulieferern.

Seit Anfang des Jahres 2010 ist der bevorstehende Markt­eintritt von LIDL auf den Kanarischen Inseln kaum noch zu übersehen. „Die Kanaren haben hatten den teuersten Warenkorb Spaniens“, prangt es seit Anfang Januar allerorts von riesigen Plakatwänden, an Bushaltestellen und in doppelseitigen Anzeigen der großen Tageszeitungen. Lidl verspricht den kanarischen Familien nämlich, dass sie jährlich 2.500 Euro sparen können, wenn sie zukünftig in ihren neuen Discountmärkten einkaufen.

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