Die Renaissance des Waldes


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Bäume erobern ehemalige Äcker und Weiden zurück

Wenn man Berichte über die häufigen Waldbrände liest und die Angaben darüber, wie viele Hektar Baumbestand jedes Mal vernichtet werden, schleicht sich schnell das Gefühl ein, bald werde von Teneriffas Wäldern nicht mehr viel übrig sein.

Wenn man dann noch die Ausbreitung der Städte hinzunimmt, scheint Pessimismus angebracht.

Ganz im Gegenteil zu dieser gefühlten Misere stehen die Zahlen der Inselregierung, die einen deutlichen Zuwachs an Wald sowohl im Norden als auch im Süden belegen. Diese positive Entwicklung geht zum Teil auf die breit angelegten Aufforstungsaktionen zurück, haben ihre Ursache aber auch zu einem nicht geringen Anteil in der massenhaften Stilllegung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die brachliegenden Äcker hat sich die Natur mittlerweile zurückerobert und so zur wundersamen Vermehrung des Waldbestandes beigetragen. Auch wenn

das Absterben der regionalen Klein- und Nebenerwerbslandwirtschaft nun wahrhaftig kein Grund zur Freude ist, so ist die Erholung des Waldes doch ein schönes Trostpflaster.

Spanienweit ist dies kein neues Phänomen, denn schon 1997 hat eine nationale Studie ergeben, dass die Waldflächen in Spanien, entgegen den Befürchtungen, angewachsen waren, ebenfalls auf Grund der Renaturierung ehemals landwirtschaftlicher Flächen.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden im Norden der Insel 868 Hektar aufgeforstet und im Süden 626. In diesen Zahlen sind Teile der zurückgewonnenen ehemaligen Landwirtschaftsflächen noch nicht enthalten. Für die geringere Aufforstungsfläche im Süden war dabei mehr Arbeit und Investition nötig als im Norden, da die ungünstigen, trockenen Witterungsbedingungen dazu führen, dass ein und dieselbe Fläche zwei bis dreimal bepflanzt werden muss, um eine ausreichende Bestandsdichte zu erreichen.

Die ganze Zeit über hat die Inselregierung auch Landflächen zum Zwecke der Aufforstung angekauft, und bis heute sind so im Norden 617 und im Süden 1.629 Hektar zusammengekommen. Dabei handelt es sich teilweise auch um Flächen, die schon bewaldet sind, auf denen aber durch die Bewirtschaftung inselfremde Baumarten überwiegen. Auf diesen Flächen wird versucht, die ursprüngliche Artenverteilung wiederherzustellen.

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